Neuropediatrics 2006; 210 - V41
DOI: 10.1055/s-2006-946323

Ventriculomegalie –2D Ultraschall und 3D MR im Vergleich

S Horsch 1, J Bengtsson 1, A Nordell 1, Z Nagy 1, B Nordell 1, H Lagercrantz 1, U Adén 1, M Blennow 1
  • 1Karolinska Univeritätskrankenhaus, Stockholm, S

Fragestellung: Ventrikulomegalie am errechneten Geburtstermin ist ein bekannter Prediktor für ungünstiges neurologisches Outcome bei Frühgeborenen und kann mittels Schädelsonographie einfach diagnostiziert werden. Strittig ist jedoch, wie bzw. wo die Ventrikeldilatation am besten zu quantifizieren ist. 3D-Magnetresonanz-Tomographie (MRT) ist eine validierte Methode zur genauen Bestimmung zerebraler Volumina und kann als Goldstandard zur in vivo Bestimmung des Ventrikelvolumens angesehen werden. In der vorliegenden Studien untersuchten wir, welche von 5 unterschiedlichen sonographische Messungen der Ventrikelweite die beste Korrelation zum mit 3D MR bestimmten Ventrikelvolumen hat. Methode: Bei 34 Frühgeborenen (Geburtsgewicht Median 773g, SD±161g, Gestationsalter Median 25+3SSW SD±9d) wurde eine Sonographie und MRT des Schädels im Alter von 40 Gestationswochen durchgeführt. Ein 1.5 T MR System und eine koronare, T1-gewichtete 3D-Gradienten-Echo Sequenz zur exakten Ventrikel-volumenbestimmung wurden verwendet. Die Segmentierung der Seitenventrikel erfolgte semi-automatisch auf der Basis eines Active Contour Models mithilfe einer eigens entwickelten Image Processing Software. Die Schädelsonographie wurde in koronaren und parasagittalen Projektionen durch die vordere Fontanelle durchgeführt. Fünf verschieden Messungen der Ventrikelweite (s. Abb. 1) wurden auf beiden Seite von zwei unabhängigen Untersuchern bestimmt.

Abb. 1: A Sonographische Ventrikelmessungen im coronaren Schnitt: 1 kurze Achse, 2 lange Achse; B Sonographische Ventrikelmessungen im parasagintalen Schnitt: 3 Vorderhorn, 4 Ventrikelkörper, 5 Hinterhorn, C MRI Rekonstruktion des ventrikulären Volumens

Ergebnisse: Korrelationen (r2) zwischen MRT Volumen und den Messungen des Vorderhorns (koronar: kurze Achse: rechts 0,90, links 0,82; lange Achse rechts 0,82, links 0,69; sagittal: Höhe des Voderhorns rechts 0,87, links 0,92) und des Ventrikelkörpers (rechts 0,83; links 0,80) waren sehr gut. Die beste Korrelation konnte durch die Kombination der beiden koronaren Messungen des Vorderhorns (kurze x lange Achse; rechts 0,95, links 0,92) errecht werden. Messung des Hinterhorns zeigten die schlechteste Korrelation (rechts 0,53, links 0,37) und höchste Untersuchervariabilität.

Schlussfolgerung: Unter Verwendung von 3D-MRT als Goldstandard konnten wir zeigen, dass die sonographische Messung der Vorderhörner und des Ventrikelkörpers eine gute Korrelation zum tatsächlichen totalen Ventrikelvolumen haben. Unsere Studie unterstreicht den Wert und die Verlässlichkeit sonographischer Messung zur Quantifizierung der Ventrikulomegalie bei Frühgeborenen.