Krankenhaushygiene up2date 2007; 2(1): 69-84
DOI: 10.1055/s-2006-945192
Ökonomie und Recht

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Überwachung von Einrichtungen des Gesundheitswesens durch die Gesundheitsämter - Vorgehen in NRW

Inka  Daniels-Haardt, Regine  Kämmerer
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Publication Date:
02 April 2007 (online)

Kernaussagen

  • Die infektionshygienische Überwachung durch das Gesundheitsamt dient dem Ziel, Patienten, Personal und Gemeinschaft vor vermeidbaren Infektionen zu schützen. Sie erfolgt im rechtlich vorgegebenen Rahmen (IfSG, Gesundheitsdienstgesetze) als fachlicher Dialog zwischen Öffentlichem Gesundheitsdienst und Krankenhaus. Die „Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention” dient dabei als Verständigungsgrundlage und wird um den aktuellen Stand des Wissens ergänzt.

  • Die Überwachung erfolgt auf der Grundlage eines systematischen Überwachungskonzepts. Nach Risikoanalyse und Priorisierung unter infektionspräventiven Gesichtspunkten wird ein einrichtungsspezifisches Vorgehen festgelegt.

  • Das Gesundheitsamt wendet den Regelkreis des Qualitätsmanagements auf seine Überwachungstätigkeit an und überprüft die Ergebnisse der Überwachung im Hinblick auf die Zielerreichung.

  • Der fachliche Austausch, die Beratung und Hilfestellung durch das Gesundheitsamt ermöglichen, mit dem Krankenhaus kooperativ auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten und die Eigenverantwortung des Trägers zu stärken.

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Dr. med. Inka Daniels-Haardt

Landesinstitut für den Öffentlichen Gesundheitsdienst NRW

von Stauffenbergstr. 36
48151 Münster

Email: inka.daniels-haardt@loegd.nrw.de

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