Zentralbl Gynakol 2006; 128 - P3_9
DOI: 10.1055/s-2006-944489

Disseminierte intravasale Gerinnungsstörung (DIC) und vorzeitige Plazentalösung mit IUFT im Rahmen eines schweren HELLP-Rezidivs

M Schmitter 1, R Witteler 1, W Klockenbusch 1, L Kiesel 1, J Steinhard 1
  • 1Münster

Wir berichten über eine 37-jährige G2 P1, die sich mit typischen klinischen Zeichen eines HELLP-Syndroms sowie ausgeprägten Unterbauchschmerzen in der 25. Schwangerschaftswoche vorstellte.

In der vorangegangenen Schwangerschaft führte ein frühes HELLP-Syndrom (20. SSW) mit beginnender Niereninsuffizienz der Patientin zur Abruptio graviditatis.

In der aktuellen Schwangerschaft nahm die Patientin zur Reduktion des Rezidivrisikos einer schweren Präeklampsie ab der 12. Schwangerschaftswoche Acetylsalicylsäure in einer Dosis von 100mg täglich ein.

Sonographisch wurde die Diagnose eines IUFT gestellt und die vorzeitige Plazentalösung mit Ablösung von 60–70% der Plazentafläche bestätigt. Die durchgeführte Labordiagnostik wies auf eine schwere DIC (disseminierte intravasale Gerinnungsstörung) hin.

Nach Stabilisierung der Gerinnungssituation und Substitution von 4 Erythrozytenkonzentraten, 2 Thrombozytenkonzentraten und 6 fresh frozen Plasma wurde die Geburtseinleitung mit Sulproston (Nalador®) initiiert. Unter der vaginalen Entbindung wurde die klinische Situation durch das Auftreten eines maternalen Lungenödems sowie einer dialysepflichtigen Niereninsuffizienz kompliziert. Post partum bildeten sich das Lungenödem sowie das HELLP-Syndrom komplett und die Niereninsuffizienz partiell (Kreatinin bei Entlassung: 2,5mg/dl) zurück.