Zentralbl Gynakol 2006; 128 - P1_9
DOI: 10.1055/s-2006-944469

Das operative Management bei Problemfällen sowie Korrektur von kosmetischen Defekten nach brusterhaltender Operation

A Abdallah 1, S Papadopoulos 1, T Hasler 1, Y Saklaoui 1
  • 1Herne

Die Brust erhaltende Operation ist heute ein Standardverfahren in der operativen Primärtherapie des Mammakarzinoms. Die große Akzeptanz der Methode durch die Patientinnen ist allerdings dauerhaft nur zu sichern, wenn neben der zuverlässigen lokalen Kontrolle des Tumors ein zufriedenstellendes kosmetisches Ergebnis gewährleistet werden kann.

Ziel dieser Arbeit ist es, anatomische bzw. operationsbedingte Einschränkungen der Ästhetik zu beschreiben und operative Lösungen aufzuzeigen.

Anatomische Einschränkungen:

  • Weit dezentrale Lage

  • Zentraler Sitz

  • Medialer Sitz

  • Ungünstige Brust-Tumor-Relation

  • Hypomastie

Operationsbedingte Einschränkungen:

  • Defekte

  • Große Hämatome

  • Dezentralisierung der Mamille

  • Anisomastie

  • Geringer Sicherheitsabstand

Operative Lösungen:

Zusammenführung von formverändernden und formwiederherstellenden Eingriffen bei onkologischen Operationen der Brust.

Der Volumenersatz erfolgt dabei durch lokales oder transplantiertes Gewebe:

  • Lokales Gewebe wird bei Verfahren der tumoradaptierten Mastopexie oder bei der tumoradaptierten Reduktionsplastik verwendet.

  • Die Verwendung eines Latissimus dorsi Lappens hilft, große Defekte auszugleichen.

Schlussfolgerungen: Bei richtiger Indikationsstellung ist die BET ein sicheres Verfahren zur lokalen Tumorkontrolle.

Dabei ermöglicht der Einsatz plastisch-chirurgischer Techniken den Ausgleich auch größerer Brustdrüsendefekte. Die genaue Planung der Operationstechnik und die exakte Klärung des Resektionsvolumens verbunden mit ausreichender operativer Erfahrung und ästhetischem Gefühl hilft Misserfolge bei der BET zu vermeiden.