Einleitung: Die Häufigkeit für das Auftreten von Thoraxwandrezidiven wird für nodalpos. und nodalneg. Frauen in der Literatur in Abhängigkeit von Tumorgröße und Grading unterschiedlich, wenn überhaut, angegeben. Über die Effekte und Form einer (neo-)adjuvanten Therapie wird immer noch diskutiert. Insgesamt dürfte das Risiko für ein Lokalrezidiv derzeit aus allen korrekt behandelten Gruppen heraus bei 10–33% liegen. Liegen große exulc. Rezidive vor, kann auch unab-hängig von Fernmetastasen eine palliative Indikation zur Resektion bestehen. Bei der Verfahrenswahl wird die Notwendigkeit der Resektion immer in das onko-logische Gesamtkonzept eingeordnet. Verschiedene, auch aufwendige, Lappenplastiken kommen in Kombination mit oder ohne alloplastische Thoraxwandstabilisierung zum Einsatz. Aber auch die Spalthauttransplantation kann in einigen Fällen das geeignete Verfahren darstellen. Selbstverständlich ist im „stadium ante finem“ eine suffiziente Schmerztherapie und Sterbebegleitung der geeignete Weg.
Material und Methode: Im Zeitraum von 1999–2003 erfolgte bei insgesamt 29 Patientinnen mit ausgedehnten Thoraxwandrezidiven in unserer Klinik eine Resektion und Rekonstruktion unter palliativen Gesichtspunkten. Entweder lag eine weitere (fern-)Tumormanifestation vor oder es konnte aufgrund der lokalen Gegebenheiten keine R0-Resektion durchgeführt werden. Folgende Rekon-struktionsverfahren wurden angewandt: Latissimus dorsi-Lappenplastik, Pect. maj.-Lappenplastik, TRAM, Advanc.-Lappenpl., Zyklopen-Brustbildung, Spalthaut-Tx.
Resultate: Die mittl. stat. Behandlungsdauer lag bei 19 Tagen. Eine Thoraxwand-stabilisierung mittels Prolenenetz war bei 14 Pat. erforderlich. Bei allen Pat. konnte, mit dem jeweils gewählten Verfahren, eine adäquate Behandlungsdauer und zeitgerechte Entlassung mit stabilen Wundverhältnissen erzielt werden. Das mittl. Überleben betrug 18 Monate. Nur bei 2 Pat. traten pulm. Komplikationen auf.
Zusammenfassung: Werden bestimmte Behandlungskriterien beachtet ergibt sich insgesamt, auch bei aufwendigen Eingriffen, nach Resektion und Rekonstruktion eines Thoraxwandrezidives nach Mamma-Ca bei pall. Indikation eine geringe Komplikationsrate. Ziel dieser Behandlungsstrategie ist es, über die Verringerung der Tumorlast und Erzeugung einer stabilen Weichgewebsbedeckung, eine Verbesserung der Lebensqualität zu erzielen. Die Ergebnisse des Verlaufs der Pat. aus unserer Klinik stützen diese Auffassung.