Zentralbl Chir 2006; 131 - P06
DOI: 10.1055/s-2006-944339

Ileus bei nicht kurativ behandelbarem Malignom

J Sauer 1, K Dommisch 1
  • 1HELIOS Kliniken Schwerin

Ziel: Bei Patienten mit einer palliativ zu behandelnden malignen Erkrankung ist der Ileus meist Zeichen einer fortgeschrittenen Erkrankung. Aufgrund der Entwicklung Medizin und besonders der Palliativmedizin haben sich die Behandlungsprinzipien geändert. Im Vordergrund steht die Verbesserung der Lebensqualität. Zu klären war, welche Behandlung bei diesen Patienten sinnvoll ist.

Methode: 86 Fälle bei 72 Patienten wurden in unserer Klinik stationär wegen Ileus bei palliativ zu behandelndem Karzinom behandelt. Der Verlauf dieser Patienten wurde untersucht.

Ergebnisse: In 78 Fällen lag ein Dünndarmileus und in 26 Fällen ein Dickdarmileus vor. Die Behandlung war in 37 Fällen rein konservativ, 67 Fälle wurden operativ behandelt. Die Primärtumoren waren vorrangig im Kolon, aber auch im inneren Genitale bei Frauen und im Magen lokalisiert. Die mediane Überlebenszeit betrug 2 Monate. Bei Dünndarmileus konnten 45% der Patienten konservativ behandelt werden. Die Überlebenszeit von Patienten mit einem palliativ zu behandelndem Malignom und Ileus ist meist kurz. Eingriffe mit hohem Risiko sollten vermieden werden. Bei Patienten mit Dünndarmileus wird ein abwartendes, konservatives Vorgehen empfohlen, welches bei Versagen dieser Therapieform in eine interventionelle oder operative Therapie konvertiert werden kann. Dagegen ist bei Dickdarmileus die operative Therapie kaum zu vermeiden. Interventionelle Therapien zur Ableitung des Magen- und Darminhaltes sollten angewendet werden, falls sie zur Verfügung stehen. Der Wunsch des Patienten ist zu akzeptieren. Im gewünschten Rahmen sollte die Verbesserung der Lebensqualität versucht werden.