Einleitung: Die Diagnose Typ 2 Diabetes (T2D) beinhaltet unterschiedliche Ausmaße von Einschränkung
der Rest-Sekretion (SEKR) und der Insulinempfindlichkeit (SENS). Ist diese Konstellation
bekannt, dann kann dies hilfreich sein für eine maßgeschneiderte Therapie.
Ziele: Es sollen erste Erfahrungen gesammelt werden mit der Anwendung des HOMA-Test bei
Insulinbehandelten T2D.
Methodik: Bei 140 stationär behandelten Patienten mit T2D, die bereits mit Insulin behandelt
waren, wurde nüchtern nach mindestens 24h Basis-Insulin-Karenz und mindestens 12h
Kurzzeit-Insulin-Karenz die Insulin-Konzentration und die Blutzuckerkonzentration
(BZ) bestimmt. Nach HOMA-2 wurden für jeden Patienten die SENS und die SEKR berechnet.
Diese Parameter werden in Prozent von Normal angegeben. Zusätzlich wurde ermittelt,
welche Korrelationen zu anderen Parametern bestehen. Die Korrelation von SEKR und
Diabetesdauer, von SENS und jeweils systol. RR, Triglyceriden (TG), Gesamt-Cholesterin
(CH) und BMI wurde ermittelt und nach Spearman-Rank bewertet, bei Mehrfachtestung
wurde p≤0,01 als Signifikanzgrenze gewählt.
Ergebnis: Nach Insulinkarenz lag der BZ im Mittel bei 11,2 mmol/l. Die berechneten Werte für
SEKR schwankten zwischen 6 und 182%. Die Werte für SENS zwischen 9 und 227%. Der Korrelationskoeffizient
war für SEKR vs. Diabetesdauer r=-0,15 mit p=0,04, für SENS vs. BMI r=-0,33 mit p<0,01,
für SENS vs. TG r=-0,26 mit p<0,01, für SENS vs. CH r=0,027 mit p=0,052 und für SENS
vs. syst RR r=-0,36 mit p=0,88
Schlussfolgerung: Eine HOMA-2-Diagnostik von T2D mit Insulinbehandlung ist in der Routineversorgung
durchführbar. Die gewonnenen Werte entsprechen mit ihrer großen Streuung der heterogenen
Krankheitssituation. Die geringe, teils nicht signifikante Korrelation verschiedener
Parameter mit SENS zeigt, dass eine Schätzung von SENS nach Scores mit Standard-Parametern
einer HOMA-2-Analyse unterlegen sind. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob eine
individualisierte Therapie auf dieser diagnostischen Basis wirklich Nutzen bringt.