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DOI: 10.1055/s-2006-944160
Quantitative Ermittlung von Insulinresistenz und -restsekretion in der Routinebetreuung bei Insulinbehandelten Typ 2 Diabetikern mit dem HOMA-2 Verfahren
Einleitung: Die Diagnose Typ 2 Diabetes (T2D) beinhaltet unterschiedliche Ausmaße von Einschränkung der Rest-Sekretion (SEKR) und der Insulinempfindlichkeit (SENS). Ist diese Konstellation bekannt, dann kann dies hilfreich sein für eine maßgeschneiderte Therapie.
Ziele: Es sollen erste Erfahrungen gesammelt werden mit der Anwendung des HOMA-Test bei Insulinbehandelten T2D.
Methodik: Bei 140 stationär behandelten Patienten mit T2D, die bereits mit Insulin behandelt waren, wurde nüchtern nach mindestens 24h Basis-Insulin-Karenz und mindestens 12h Kurzzeit-Insulin-Karenz die Insulin-Konzentration und die Blutzuckerkonzentration (BZ) bestimmt. Nach HOMA-2 wurden für jeden Patienten die SENS und die SEKR berechnet. Diese Parameter werden in Prozent von Normal angegeben. Zusätzlich wurde ermittelt, welche Korrelationen zu anderen Parametern bestehen. Die Korrelation von SEKR und Diabetesdauer, von SENS und jeweils systol. RR, Triglyceriden (TG), Gesamt-Cholesterin (CH) und BMI wurde ermittelt und nach Spearman-Rank bewertet, bei Mehrfachtestung wurde p≤0,01 als Signifikanzgrenze gewählt.
Ergebnis: Nach Insulinkarenz lag der BZ im Mittel bei 11,2 mmol/l. Die berechneten Werte für SEKR schwankten zwischen 6 und 182%. Die Werte für SENS zwischen 9 und 227%. Der Korrelationskoeffizient war für SEKR vs. Diabetesdauer r=-0,15 mit p=0,04, für SENS vs. BMI r=-0,33 mit p<0,01, für SENS vs. TG r=-0,26 mit p<0,01, für SENS vs. CH r=0,027 mit p=0,052 und für SENS vs. syst RR r=-0,36 mit p=0,88
Schlussfolgerung: Eine HOMA-2-Diagnostik von T2D mit Insulinbehandlung ist in der Routineversorgung durchführbar. Die gewonnenen Werte entsprechen mit ihrer großen Streuung der heterogenen Krankheitssituation. Die geringe, teils nicht signifikante Korrelation verschiedener Parameter mit SENS zeigt, dass eine Schätzung von SENS nach Scores mit Standard-Parametern einer HOMA-2-Analyse unterlegen sind. Weitere Untersuchungen müssen zeigen, ob eine individualisierte Therapie auf dieser diagnostischen Basis wirklich Nutzen bringt.