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DOI: 10.1055/s-2006-944147
Einfluss verschiedener Zwischenmahlzeiten am Nachmittag auf den postprandialen Blutzuckerwert bei Menschen mit Typ 2 Diabetes
Fragestellung: In beiden randomisierten Studien wurde untersucht, welchen Einfluss verschiedene BE-Mengen zur Zwischenmahlzeit ZMZ auf den postprandialen pp Blutzucker ausüben. In der Studie A wurde der Einfluss von Kuchen untersucht, in der Studie B (gleiches Studiendesign) wurde Obst als ZMZ verwendet. Es wurden u.a. folgende Fragestellungen untersucht: 1) In wie weit führen die verzehrten ZMZ, ohne zusätzliche Medikamente, zu einem Anstieg des Blutzuckers pp? 2) Lässt eine fettreiche ZMZ den Blutzucker pp stärker ansteigen als eine fettarme ZMZ?
Methodik: An der Studie A nahmen 40 Probanden teil, in der Studie B 20 (Probanden sozio-demographisch abgeglichen). Die Studien hatten 2 Durchgänge und dauerten 6 Tage. Die Probanden bekamen 0,2,4 BE zur ZMZ, in zufälliger Abfolge. Der Blutzucker wurde 15 Uhr (vor der ZMZ), 16 Uhr und 17 Uhr bestimmt. Die Ergebnisse wurden mithilfe von Histogrammen und geschichteten Kreuztabellen dargestellt. Die Signifikanz wurde mit dem Χ2-Test überprüft.
Ergebnisse: In Studie A waren 95% der Probanden adipös, in Studie B 100%. In beiden Studien wies kein Proband einen HbA1C Werte <6,5% auf. Bei Studie A erreichten um 16 Uhr und um 17 Uhr weniger Probanden den Zielwert als bei Studie B. (Studie A: 16 Uhr 0 BE 47,5%, 2 BE 22,5%, 4 BE 10% unter 120mg/dl, 2. Durchgang 0 BE 55%, 2 BE 30%, 4 BE 12,5% unter 120mg/dl; 17 Uhr 0 BE 32,5%, 2 BE 15%, 4 BE 5% unter 100mg/dl, 2. Durchgang 0 BE 40%, 2 BE 17,5%, 4 BE 5% unter 100mg/dl – Studie B:16 Uhr: 0 BE 75%, 2 BE 30%, 4 BE 40% unter 120mg/dl, im 2. Durchgang 0 BE 80%, 2 BE 30%, 4 BE 40% unter 120mg/dl; 17 Uhr 0 BE 60%, 2 BE 35%, 4 BE 15% unter 100mg/dl, 2. Durchgang 0 BE 45%, 2 BE 20%, 4 BE 20% unter 100mg/dl). Bei Studie B lagen max. 15% (min.5%) über 180mg/dl, bei Studie A hingegen max.35% (min.2,5%).
Schlussfolgerung: Beim Verzehr fettarmer ZMZ ist der Anstieg vom Blutzucker pp deutlich geringer als bei der fettreichen ZMZ. Somit ist der Verzehr von mehreren BE zur ZMZ bei Menschen mit Typ 2 Diabetes deutlich unproblematischer, wenn fettarme Produkte bevorzugt werden.