Die Beeinflussung des kardiovaskulären Risikos ist bei Frauen in Abhängigkeit von
der physischen Dekonditionierung bei DM 2/ KHK noch unzureichend untersucht. Es wurde
deshalb die Wirkung einer komplexen Bewegungstherapie (KBT) auf die Dynamik der Apo-Lipoproteine
in Abhängigkeit der Alters gruppen über 3 Wochen analysiert. 85 Frauen mit stabilem
BZ-Tagesprofil und definitiver KHK (Koronarangiographie)- nahmen an der Beobachtung
getrennt nach Alter (A<55J) bzw. (B>55J.) teil. Die Addition der Elemente der KBT
pro Tag und pro Woche ergab den Bereich:
Bei oKBT wurde eine sig. HDL- Zunahme in den Zielbereich 1,45 (p<0.001) beobachtet.
Eine nur mKBT ergab keine sig. Veränderung. Analog kam es zum Anstieg des Apo- Index
von 0,71 auf 1.07 (p<0.001) unter oKBT, während die mKBT keinen Anstieg erreichte.
Frauen mit oKBT hatten einen Kcal-Verbrauch/ Woche von SD 2870+215 zu mKBT 1055+151.
Dies traf sowohl auf Patientinnen mit HbA1c Ausgangswert >8.0% wie auch im Therapie-
bereich 6,5 bis 8.0% zu.
Nur eine oKBT im minimalen Zeitraum von 3 Wochen unter stationären Bedingungen ist
in der Lage den Apo-Index unter den gegebenen Bedingungen zu normalisieren. Damit
kann das hohe kardiovaskuläre Risiko bei DM2/KHK auch bei Frauen effektiv beeinflusst
werden über die Anpassung des Lebensstiles mit Focus der physischen Rekonditionierung,
wobei der Grad der bestehenden individuellen Dekonditionierung Berücksichtigung findet.
Auch kann mit den Resultaten gezeigt werden, dass die >55J Frauen eine vergleichbare
metabolische Effizienz erreichen. Dabei lag der Kcal-Verbrauch/Woche sig. (p<0.01)
unter dem von Frauen <55J.
Diese Aussage sollte als Hinweis gewertet werden, dass auch Frauen unabhängig vom
Alter von der individualisierten komplexen Bewegungstherapie schon im Zeitraum von
3 Wochen profitieren können. Dabei kam es zu keinen kardiovaskulären Zwischenfällen.
Eine Fortsetzung unter ambulanten Bedingungen der DM-Sportgruppe wird zukünftig geprüft.