2003 wurde erstmalig eine Zertifizierung ambulanter und stationärer Fußbehandlungseinrichtungen
durch die AG Fuß in der DDG etabliert. Die Voraussetzungen zur Zertifizierung orientierten
sich u.a. an internationalem Consens. Sie wurden zwischenzeitlich überarbeitet und
entsprechen inhaltlich den inzwischen veröffentlichten IDF Guidelines 2005. Erfasst
werden Parameter der Struktur-, Prozess und der Ergebnisqualität (St, Vincent-Ziele).
2005 waren in der Bundesrepublik 178 Fußbehandlungseinrichtungen zertifiziert, davon
112 ambulante (66 Praxen und 46 Klinikambulanzen) und 66 stationäre Einrichtungen.
Die regionale Verteilung zeigt ein deutliches West-Ost-Gefälle mit 1/ 17000 Diabetiker
in Rheinland-Pfalz und 1 pro 430000 Diabetiker in Sachsen. Eine flächendeckende Versorgung
mit zertifizierten Fußbehandlungseinrichtungen scheint sich jedoch auszubilden. Bei
der ersten Analyse wurden Daten von über 5500 Patienten ausgewertet. Major-Amputationen
wurden bei 6,5% der Patienten, Minor-Amputationen bei 22,3% durchgeführt. Die 6-Monats-
Mortalität betrug 2,9% (im Krankenhaus verstarben bei den stationären Patienten 3,8%).
49,6% der Läsionen (von 3500 Patienten) waren nach 6 monatiger ambulanter Behandlung
geheilt. Die Häufigkeit einer Neuroosteoarthropathie betrug 12,8%(11,9% stationär),
die Häufigkeit einer Neuropathie 91%, die einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
59% (53% ambulant, 68% stationär). 22% der ambulant behandelten Patienten wurden stationär
aufgenommen. Die Arbeitsgemeinschaft Fuß hat eine umfassende Qualitätssicherungsmaßnahme
für Fußbehandlungseinrichtungen initiiert und bundesweit etabliert, die der Forderung
des Gesetzgebers nach „geeigneten“ Behandlungseinrichtungen gerecht wird. Darüber
hinaus ergeben sich aus dem QM erstmalig nennenswerte konkrete Daten zur Ergebnisqualität
spezialisierter Einrichtungen.