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DOI: 10.1055/s-2006-943817
Evidenzbasierte Inhalte einer Fußschulung für Diabetiker
Einleitung: Bei Patienten mit langjähriger Diabeteslaufdauer kann es zum Entstehen eines diabetischen Fußsyndroms kommen. Präventionsmaßnahmen wie zB Schulung von Patienten mit erhöhtem Risiko können ein vermindertes Auftreten von Fußulzerationen und in weiterer Folge Amputationen bewirken. Mit der Erstellung dieser Leitlinie wird versucht die Schulung bei Menschen mit Diabetes mellitus österreichweit inhaltlich auf ein gemeinsames Niveau zu bringen.
Methoden: Es wurde ein strukturell formaler Ansatz zur Entwicklung dieser Leitlinie verwendet. Die Erstellung der Leitlinie erfolgte nach den Richtlinien des German Manuel of Clinical Practice Guidelines auf der Basis einer systematischen Recherche der medizinischen Literatur und einer evidenzbasierten Bewertung. Die systematische Evidenz-Recherche erfolgte in der Cochrane Library, der PubMed und CINAHL mit detaillierter Suchstrategie. Danach wurde jede herangezogene Studie nach ihrer Qualität klassifiziert. Als Grundlage zur Evidenzdarlegung sowie zur Einstufung der Leitlinienempfehlung in Empfehlungsklassen wurde die Evidenzklassifizierung des National Institute for Clinical Excellence verwendet. Die Empfehlungen sind nach der Härte der vorliegenden Evidenz und einer sorgfältigen klinischen Beurteilung eingestuft. In der Regel bestimmt die Evidenzklasse (1–4) die Empfehlungsklasse (A,B,C und Good Practice Point).
Ergebnis: Elemente einer Fußschulung sind Nagel- und Hautpflege [A], Erkennen und Vermeiden von Risikosituationen bei erhöhtem Risiko [B), Bewusst machen individueller Risikofaktoren [B], Reinigung der Füße [B], Geeignetes Schuhwerk [B], Allgemeine Information über die Entstehung von Fußkomplikationen [GPP], Verhaltensmaßnahmen bei Verletzungen [GPP], Routinemäßige Kontrolluntersuchungen der Füße auf Komplikationen [GPP], Tägliche Selbstuntersuchung der Füße von Risikopatienten [GPP],
Zusammenfassung: Die Schulungsinhalte dieser Leitlinie basieren auf der verfügbaren Evidenz unter Zugrundelegung der wissenschaftlichen Literatur und der klinischen Erfahrung der Leitliniengruppe.