Z Orthop Ihre Grenzgeb 2006; 144(4): 357-361
DOI: 10.1055/s-2006-942125
Weiterbildung

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Orthopädisch-unfallchirurgische Facharztweiterbildung im deutschen und US-amerikanischen Vergleich

Orthopaedic Surgery Residency: Comparison between the German and the North American SystemH. Steckel1 , 2 , V. Musahl2 , F. H. Fu2 , M. H. Baums1 , W. Schultz1 , H. M. Klinger1
  • 1Orthopädische Klinik, Universitätsklinikum Göttingen
  • 2Department of Orthopaedic Surgery, University of Pittsburgh, USA
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Publication History

Publication Date:
29 August 2006 (online)

Zusammenfassung

Studienziel: Die Annäherung im Rahmen der EU hat in Deutschland zu einer umfassenden Reformierung der Weiterbildungsordnung (WBO) geführt. Die neue WBO wurde auf dem 106. Deutschen Ärztetag 2003 in Köln beschlossen und ist von der Mehrzahl der deutschen Landesärztekammern bereits umgesetzt worden. Der neue Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie (FAOU) knüpft an internationale Standards an und versucht deutsche Merkmale der vormals getrennten Orthopädie und Unfallchirurgie zu bewahren. Um dem zunehmenden internationalen Austausch von Fachärzten zu begegnen, ist jedoch auch ein Vergleich des Facharztstandards außerhalb der EU und hier im Speziellen mit den USA zu fordern. Methode: Wir analysieren und vergleichen die neue deutsche WBO sowie das US-amerikanische Ausbildungssystem hinsichtlich der Weiterbildung zum FAOU sowie der einzelnen Schwerpunktweiterbildungen. Ergebnisse: Die Auswertung zeigt eine hohe Übereinstimmung hinsichtlich der Ausbildung zum FAOU in beiden Ausbildungssystemen. Unterschiedlich hingegen ist der Verlauf der Schwerpunktbildung nach dem Facharzt. Der Ablauf nach Anerkennung als Facharzt mit dem amerikanischen Fellow- und dem deutschen Oberarztsystem ist nur bedingt vergleichbar. Schlussfolgerung: Der Vergleich zeigt, dass der Basisfacharzt durchaus auch außerhalb der der EU Anerkennung finden kann. Beispiele von Anerkennungen europäischer Facharzttitel in einzelnen US-Bundesstaaten wie Pennsylvania zeigen, dass dies auch praktisch möglich ist. Ob politisch eine generelle Anerkennung gewollt ist, bleibt weiter fraglich.

Abstract

Aim: On the way to the unification of the European Union (EU), Germany has passed a new medical professional education system at the 106th German medical board in Cologne in 2003. The medical board has established a new residency programme for the specialty of orthopaedic surgery, which was previously separated into orthopaedic and trauma surgery. An exchange of orthopaedic surgeons within the EU is therefore less complicated. For an exchange outside the EU, an international comparison especially with the USA is warranted. Method: We analysed and compared the German “Assistenzarzt System” with the residency programme of the USA regarding the specialty of orthopaedic surgery and further sub-specialisation programmes. Results: After evaluation of both systems, a high conformity in the basic training for orthopaedic surgery was demonstrated. However, there is a difference between the two systems regarding specialisation after residency training with the German “Oberarzt” on the one side and the American fellow system on the other side. Conclusion: This study demonstrates that the German orthopaedic training matches well with the American residency programs. There is potential for acknowledgement of the German title “Orthopaedic surgeon” in the USA. In some states, such as Pennsylvania, European medical specialists are given institutionally restricted work permission for limited periods of time. It remains, however, questionable if there is a general political intent for the USA to acknowledge German or European residency programs.

Literatur

Dr. med. H. Steckel

439 S Graham Street

Pittsburgh, 15232 PA

USA

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Email: hanno.steckel@gmail.com