Der Klinikarzt 2006; 35(5): XVI
DOI: 10.1055/s-2006-941666
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Hochdosistherapie mit Statinen - Regression der koronaren Atherosklerose ist möglich

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Publication Date:
29 May 2006 (online)

 

Quelle: Nissen SE, Nicholls SJ, Sipahi I et al. Effect of very high-intensity statin therapy on regression of coronary atherosclerosis: the ASTEROID trial. JAMA 2006; epub ahead of print

Thema: Auch wenn derzeit die angestrebten Zielwerte einer lipidsenkenden Behandlung immer wieder im Zentrum aktueller Diskussionen stehen - daran, dass Statine die Progression der Atherosklerose bremsen oder sogar aufhalten und so das Risiko der Betroffenen, ein kardiovaskuläres Ereignis zu entwickeln, deutlich senken können, besteht kein Zweifel. Kleine Ultraschallstudien ließen jedoch immer wieder darauf hoffen, dass sogar eine Regression der Atherosklerose möglich sei.

Projekt: Ob diese These tatsächlich stimmt, prüften jetzt Prof. S.E. Niessen, Cleveland (Ohio, USA), und seine Mitarbeiter mit der ASTEROID[1]-Studie. 53 Zentren aus den USA, Kanada, Europa und Australien haben sich mit insgesamt 507 Patienten beteiligt, die in einer großen Koronararterie eine mindestens 20%ige Stenose hatten (349 davon konnten bis zum Ende der Studie beobachtet werden). Die Patienten erhielten zwei Jahre lang 40 mg Rosuvastatin täglich. Den Effekt der Therapie auf die Gefäße, ermittelten die Mediziner mit einem intravaskulären Ultraschall.

Ergebnis: Die Reduktion der LDL-Spiegel ("low density lipoprotein") um 53,2% von 130,4 auf 60,6 mg/dl war bislang die stärkste Cholesterin-Senkung, die es jemals in einer großen Statinstudie gegeben hat. Gleichzeitig stieg unter der Rosuvastatintherapie das HDL-Cholesterin ("high density lipoprotein") von 43,1 auf 49,0 mg/dl um immerhin 14,7% an. Und tatsächlich spiegelten sich diese positiven Effekte auf die Lipidsubfraktionen auch im Ultraschall wider: Bei mindestens 63,6% der Patienten bildete sich die Atherosklerose zurück.

Fazit: Zum ersten Mal ist in ASTEROID eine Regression der Atherosklerose gelungen. Eine Reduktion der LDL-Spiegel unter die derzeit geltenden Therapieziele von 100 mg/dl könnte demnach durchaus von Nutzen sein. Jetzt müssen allerdings weitere Untersuchungen folgen, um zu sehen, wie sich eine solche intensivierte Statintherapie auf die Morbidität und Moralität der Patienten mit koronarer Herzkrankheit auswirkt.

Key Words: Atherosklerose - Rosuvastatin - LDL - HDL

04 A Study To evaluate the Effect of Rosuvastatin On Intravascular ultrasound-Derived coronary atheroma burden