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DOI: 10.1055/s-2006-941023
Transarterielle Chemoembolisation (TACE) von Lebermetastasen: Technik, Ergebnisse, Indikationsstellung
Die Chemoembolisation von Lebertumoren stellt i.d.R. palliative, kurative und neoadjuvante Therapiekonzepte dar. Es werden Indikationen für die lebereigenen Tumoren (Leberzellkarzinom) und sekundären Lebertumoren (Lebermetastasen) vorgestellt.
Die Technik der transarteriellen Chemoembolisation beruht auf einer Punktion der A. femoralis oder A. brachialis. Dann wird mittels selekt. Katheter vorsichtig die Aorta pulmonaris dargestellt und sämtliche der Leber zufließenden Arterien angiographisch dokumentiert. Nun werden mittels selekt. Katheter wie dem Cobra-Kath., dem SOS-Omni-Kath. und dem Sidewinder-Kath. die einzelnen zur Leber führenden Arterien selekt. aufgesucht und angiographisch untersucht. Dabei wird jeweils das zum Lebertumor führende Gefäß (Feeder) selekt. sondiert. Anschließend werden mittels dünnlumigen Katheters (Mikrokatheter) die Tumorgefäße direkt aufgesucht und die Chemoembolisation vorbereitet. Die Wahl des Zytostatikums beruht auf dem therapeutischen Konzept, der Größe des Tumors und der Lagebeziehung. Als Zytostatika kommen zum Einsatz Mitomycin C, Doxorubicin und Gemzitabine. Diese Zystostatika werden mit einem Gemisch von Lipiodol als fettlösliches Trägermedium versehen. Die Embolisation erfolgt in der Regel superselektiv. Im Anschluss wird das Gefäß temporär verschlossen durch den Einsatz von Substanzen wie EmboCept, die eine temporäre Ischämie auflösen. Die Chemoembolisation erfolgt in wiederholtem Abstand von 4 Wochen in drei bis vier Sitzungen. Durch die lokalisierte Chemoembolisation kommen folgende therapeutische Szenarien infrage: 1. Klinische Symptomatik wie Schmerzen, Druck auf die Gallenwege und allgemeines Unwohlsein. 2. Verkleinerung vorhandener Tumoren und z.B. im Anschluss einer Leberresektion eine therm. Ablation (LITT) oder eine Lebertransplantation.
Die transarterielle Chemoembolisation von Lebertumoren erreicht beim primären Leberzellkarzinom (hepatozelluläres Karzinom (HCC)) derzeit Tumorkontrollraten zwischen 50 und 80% mit partieller Remission. Bei den Lebermetastasen kann durch Zytostatika ein Downsizing der Tumoren oder ein temporärer Tumorstillstand erreicht werden. Auch hier steht eine Minderung der klinischen Symptome wie Druck, Beschwerden oder lokale Symptomatik im Vordergrund.
Lernziele:
Die transarterielle Chemoembolisation stellt ein sicheres Therapieverfahren dar. Wichtig ist die Wahl entsprechender Katheter, die Wahl der Zytostatika und der therapeutischen Folgekonzepte. Diese Konzepte werden vorgestellt.
Korrespondierender Autor: Vogl TJ
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main
E-Mail: T.Vogl@em.uni-frankfurt.de