Ziele: Im orthopädischen Fachgebiet hat das Konzept des Femoroacetabulären Impingements
als Ursache der frühen Coxarthrose in den letzten 10 Jahren zunehmend Gewicht bekommen.
Die Degeneration des knorpeligen acetabulären Labrums durch mangelnde Kongruenz oder
knöcherne Anwulstungen am Femurkopf-Halsübergang wird als entscheidender Faktor bei
der Entstehung der Coxarthrose angesehen und wird regelmäßig bei jungen Patienten
beobachtet. In prächirurgischen Untersuchungen der Hüfte hat sich die Arthro-MRT als
zuverlässige Methode erwiesen. Die intraartikuläre Kontrastmitteleinbringung jedoch
ist invasiv und birgt eine gewisse Infektionsgefahr, so dass versucht werden soll,
eine MR-Untersuchung ohne intraartikuläre Kontrastierung zu etablieren. Methode: 25 Patienten mit klinisch diagnostiziertem femoroazetabulärem Impingement werden
prächirurgisch Untersucht. Dabei werden radiär orientierte MRT-Schichten mit einer
Schichtdicke von 4mm und einer Auflösung von 0,5mm aufgezeichnet.
Die Auswertung der MRT-Aufnahmen erfolgt bezüglich der klinischen und intraoperativen
Ergebnisse geblindet.
Verschiedene Sequenzen werden hinsichtlich Bildqualität, Darstellung des paralabralen
Recessus, Unterscheidung und Beurteilung von acetabulärem und femoralem Knorpel und
Beschreibung und Graduierung der Läsionen beurteilt.
Anschließend erfolgt ein Vergleich der Bilddaten mit den intraoperativen Befunden.
Ergebnis: Zum Zeitpunkt des Abstracts können nur Ergebnisse von 12 Patienten (240 Bilder) berichtet
werden:Ein Labrumriss wird bei 7/12 Patienten festgestellt, Schwellung und Degeneration
bei den anderen 5.
Der paralabrale Recessus konnte vom Labrum abgegrenzt werden in 72% der PD-gewichteten
Bilder, verglichen mit 84% der fettgesättigten PD, 40% der T2 gewichteten und 43%
der T1 gewichteten Bilder. Die Abgrenzung von cartilaginärem und femoralem Knorpel
gelang respektive in 69%, 79%, 40% und 30% der Bilder. Ein Ödem des Femurs (nahe exophytären
Anwulstungen) konnte nur in der fettsaturierten PD-Wichtung dargestellt werden. Schlussfolgerung: Die beschriebenen Sequenzen können in höchster Auflösung das Hüftgelenk darstellen.
Eine intraartikuläre Kontrastierung scheint verzichtbar.
Die fettgesättigte PD-gewichtete Sequenz hatte die höchste Rate nachgewiesener Pathologien.
Jedoch ist die anatomische Detailerkennbarkeit in der normalen PD-Wichtung oft besser.
Korrespondierender Autor: Freund W
Universitätsklinik Ulm, Diagnostische Radiologie, Steinhövelstraße 9, 89077 Ulm
E-Mail: freund-ulm@t-online.de
Key words
MRT - Hüfte - Impingement