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DOI: 10.1055/s-2006-940968
Auswirkung von Reteplase auf den Fibrinogenspiegel und die Blutungsinzidenz bei der Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (RELAX-Studie)
Ziele: Die RELAX-Studie war eine Multicenterstudie mit dem Ziel die Wirksamkeit und Sicherheit von verschiedenen Dosierungen von Reteplase mit oder ohne Kombination von abciximab bei Patienten mit subakuter oder akuter peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) zu untersuchen. Während der Studie wurden die Blutungsinzidenz und die Fibrinogenkonzentrationen gemessen. Methode: Den Patienten (6/Gruppe) wurde intraarteriell Reteplase in den Dosierungen 0,1; 0,2; 0,5 oder 1,0 U/h mit oder ohne Kombination von abciximab verabreicht. Insgesamt wurden 74 Patienten untersucht. Die Fibrinogenspiegel wurden vor Beginn der Therapie und jeweils vor den geplanten Kontrollangiographien nach 6 und 20 Stunden bestimmt. Ergebnis: Die Höhe der Reteplasedosierung hatte keine signifikante Auswirkung auf den Fibrinogenspiegel. Die Kombination mit abciximab zeigte im Vergleich zur Reteplase-Monotherapie ebenfalls keinen relevanten Einfluss auf die Fibrinogenspiegel. Bei 6 Patienten konnte unabhängig von der Dosierung ein Fibrinogenspiegel von unter 100mg/dl festgestellt werden. Der Abfall des Fibrinogens war eher abhängig von der Dauer der Lyse als von der Dosierung. Bei einem Abfall des Fibrinogenspiegels um 25mg/dl stieg das Blutungsrisiko um 12%. Schlussfolgerung: Die Höhe des Fibrinogenspiegels war Prediktor der Blutungswahrscheinlichkeit. Der Fibrinogenspiegel und die Blutungshäufigkeit wurde jedoch weniger von der Dosierung des Thrombolytikums noch von der zusätzlichen Gabe von abciximab beeinflusst, sondern war maßgeblich von der Infusionsdauer bestimmt.
Korrespondierender Autor: Heller S
Universitätsklinikum Tübingen, Abteilung für Radiologische Diagnostik, Hoppe-Seyler-Straße 3, 72076 Tübingen
E-Mail: Stephan.Heller@med.uni-tuebingen.de
Schlüsselwörter
Reteplase - Lysetherapie - Fibrinogen