Rofo 2006; 178 - VO_405_9
DOI: 10.1055/s-2006-940945

Ergebnisse einer Langzeitstudie – Qualitative und quantitative Evaluierung der in vivo Leberregeneration nach Intervention

T Lehnert 1, A Gazis 1, S Zangos 1, K Eichler 1, A Thalhammer 1, M Mack 1, JO Balzer 1, TJ Vogl 1
  • 1Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Frankfurt/Main

Ziele: Im Rahmen einer prospektiven Studie wurde die Leberregeneration nach chirurgischer Leberresektion, Laser-Induzierter-Interstitiellen Thermotherapie (LITT) und nach Transarterieller Chemoembolisation (TACE) in Korrelation mit dem Regenerations-Faktor Hepatocyte growth factor (HGF) validisiert. Methode: 91 Patienten wurden evaluiert, 31 Patienten nach chirurgischer Intervention, 32 Patienten nach Ablation (LITT) und 28 Patienten nach Transarterieller Chemoembolisation (TACE). Über einen Zeitraum von 12 Monaten wurden die Effekte auf das Leberparenchym, die Dynamik der Leberregeneration als auch die selektive Hypertrophie von Lebersegmenten mittels CT-Volumetrie untersucht. Die bildgebenden Charakteristika und Stoffwechselparameter wurden mit der Histopathologie und den klinischen Parametern unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren auf die Leberregeneration korreliert. Ergebnis: Der sowohl durch die Operation als auch durch die lokale Thermoablation (LITT) erlittene Leberparenchymverlust hatte einen signifikanten Anstieg im HGF-Verlauf zur Folge. Ein vergleichsweise verhaltener HGF-Anstieg konnte post TACE detektiert werden. Generell korrelierten präinterventionell niedrige HGF-Werte mit einer forcierten Leberregeneration, unabhängig welches Therapiekonzept eingeschlagen wurde. Das Lebensalter hatte bis jetzt keinen signifikanten Einfluss auf die Zytokinverläufe, wohl aber auf die Regenerationsdynamik der Leber: Patienten die zum Interventionszeitpunkt jünger als 55 Jahre waren, zeigten eine stärkere Regenerationsdynamik als ältere Patienten. Eine durchgeführte neoadjuvante oder adjuvante Chemotherapie hatte keinen signifikanten Einfluss auf den Verlauf von HGF. Schlussfolgerung: Interventionell radiologische Therapieansätze, wie LITT und TACE, stimulieren initial die Regenerationsdynamik und führen zu einem signifikanten Anstieg des Zytokins HGF. Initial niedrige HGF-Werte korrelierten mit einer forcierten Leberregeneration und einer stärkeren Regenerationsdynamik als intial hohe HGF-Werte.

Korrespondierender Autor: Lehnert T

Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt/Main

E-Mail: thomas.lehnert@kgu.de