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DOI: 10.1055/s-2006-940898
MRT und PET in der Diagnostik des entzündlichen Aortenbogensyndroms als schwere Komplikation der Arteriitis temporalis
Ziele: Bestimmung der klinischen Wertigkeit der MRT und der PET bei Verdacht auf ein entzündliches Aortenbogensyndrom im Rahmen einer extrakraniell manifestierten Riesenzell- (Temporal-) Arteritis. Methode: 24 Patienten mit nach ACR-Kriterien diagnostizierter Arteriitis temporalis wurden wegen trotz Glucocorticoidtherapie (>7,5mg/d) anhaltend erhöhter Entzündungsparameter (CRP und BSG) oder klinischer Aktivität (Claudicatio der oberen Extremitäten) unter dem Verdacht auf ein entzündliches Aortenbogensyndrom zeitnah mittels MRT (T1-gewichtet nativ und kontrastmittelverstärkt, Doppelecho- und Tirm-Sequenz, MR-Angiographie) und [18F]FDG-PET untersucht. Mit beiden Methoden wurde jeweils der Grad der Entzündungsaktivität von Aorta ascendens, Aortenbogen, Aorta descendens sowie der supraaortalen Gefäße beurteilt. Die MRT diente zusätzlich zur Detektion von Gefäßwandverdickungen als morphologisches Kriterium einer manifestierten Grossgefäßvaskulitis. Ergebnis: Die Diagnose eines entzündlichen Aortenbogensyndroms konnte anhand der MRT bei 17/24 Patienten gestellt werden (zirkuläre Wandverdickungen der Aorta thoracica (≥3mm): n=13, typische Stenosen oder Verschlüsse der oberen Extremitätenarterien: Patienten: n=10). Zeichen einer floriden Gefäßentzündung wurden mittels MRT (Patienten: n=11) und PET (Patienten: n=8) detektiert, ohne dass jedoch die Übereinstimmung sowohl der Methoden untereinander als auch die jeweilige Übereinstimmung mit den serologischen Entzündungsparametern über ein schwaches Maß hinausging (Kappa Index <0,4). Schlussfolgerung: Die MRT einschließlich MR-Angiographie ist ein geeignetes Verfahren zum Nachweis typischer morphologischer Gefäßläsionen eines entzündlichen Aortenbogensyndroms bei Riesenzellarteriitis. Hinsichtlich der Aktivitätsbestimmung ist unter vorbestehender immunsuppressiver Therapie für die PET und die MRT eine allenfalls schwache Übereinstimmung mit den serologischen Entzündungsparametern gegeben.
Korrespondierender Autor: Both M
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Diagnostische Radiologie, Arnold-Heller-Strasse 9, 24105 Kiel
E-Mail: mboth@rad.uni-kiel.de
Key words
MRT - PET - Riesenzellarteriitis