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DOI: 10.1055/s-2006-940770
Kontrastmittelanfärbeverhalten zerebraler Kavernome- ist aufgrund dessen eine Unterscheidung zur arterio-venösen Malformation möglich?
Ziele: Das Ziel dieser Studie war es festzustellen ob zerebrale Kavernome als Läsionen mit einem langsamen bis stagnierenden Blutfluss magnetresonanztomographisch kein Kontrastmittelanfärbeverhalten aufweisen und dadurch von Läsionen mit einem schnellen Blutfluss wie arterio-venösen Malformationen (AVM) unterschieden werden können. Zusätlich wurde die Assoziation mit einer zerebralen venösen Anomalie (venösen Angiomen) evaluiert. Methode: Es wurde retrospektiv die magnetresonaztomographische Bildgebung von 32 Patienten, die sich aufgrund einer zerebralen Gefäßmalformation eines neurochirurgischen Eingriffs unterzogen hatten und präoperative eine MRT mit der Diagnose eines zerebralem Kavernoms aufwiesen, bezüglich Größe und Kontrastmittelanfärbeverhalten der Läsion ausgewertet. Das Kontrastmittelanfärbeverhalten wurde entweder als nicht vorhanden, mäßig oder ausgeprägt beurteilt. Zusätzlich wurde das Vorhandensein einer zerebralen venösen Anomalie untersucht. Die radiologischen Ergebnisse wurden nachfolgend mit den histopathologischen Ergebnissen, die einerseits Kavernome, anderseits AVMs ergeben hatten, korreliert. Ergebnis: Es wurde keine Unterschied zwischen dem Kontrastmittelanfärbeverhalten zerebraler Kavernome und AVMs festgestellt. Es wurden Kreuztabellen für Kontrastmittelanfärbeverhalten und Größe der Läsion kalkuliert, wobei sich keine statistisch signifikante Korrelation ergab. Weiters wurden Kreuztabellen für das Kontrastmittel-anfärbeverhalten und der histopathologischen Diagnose erstellt, wobei es sich zeigte das beide Entitäten unterschiedlich Grade eines Kontrastmittelanfärbeverhaltens aufwiesen, und daher nicht auf der Basis des Kontrastmittelanfärbeverhaltens von einander unterschieden werden konnten. Es wurde eine Assoziation zerebraler Kavernome mit der zerebralen venösen Gefäßanomalie in 30% der Fälle festgestellt. Schlussfolgerung: Es konnte weder eine Zusammenhang zwischen dem Fehlen eines Kontrastmittel-anfärbeverhalten und histopathologischen Diagnose eines Kavernom, noch der Größe und dem Kontrastmittelanfärbeverhalten festgestellt werden. Wir fassen somit zusammen, dass zerebrale Kavernome magnetresonanztomographisch unterschiedliche Grade eines Kontrastmittelanfärbeverhaltens aufweisen und daher dadurch nicht von der arterio-venösen Malformationen unterschieden werden können. In Übereinstimmung mit der Literatur wurde eine Assoziation zerebraler Kavernome mit der zerebralen venösen Gefäßanomalie in einem Drittel der Patienten festgestellt.
Korrespondierender Autor: Pinker K
Univ.-Klinik f. Radiodiagnostik, MR Centre of Excellence, Lazarettg.14, 1090, Wien
E-Mail: katja.pinker@meduniwien.ac.at
Schlüsselwörter
zerebrale Kavernome - Kontrastmittel - AVM