Rofo 2006; 178 - VO_225_1
DOI: 10.1055/s-2006-940699

Verbesserte diagnostische Sicherheit durch den Ultraschall B-Flow bei Gefäßdissektion der A. carotis und der A. vertebralis

DA Clevert 1, T Johnson 1, M Stickel 1, EM Jung 2, P Flach 1, T Strautz 1, M Reiser 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie, Ludwig Maximilians Universität München-Großhadern, München
  • 2Passau

Ziele: Überprüfung verschiedener Ultraschallverfahren wie FKDS, Power Mode und B-Flow für die Diagnostik einer Gefäßdissektion. Methode: 48 Patienten mit 56 Dissektionen der Halsgefäße wurden untersucht. Prospektiv erfolgte ein Vergleich der Flussdarstellung mit der farbkodierten Duplexsonographie (FKDS), dem Power Mode (PM) und der noch neueren Flussdarstellung im B-Bild, dem B-Flow, bei einer Dissektion der A. carotis (21 Fälle) und der A. vertebralis (35 Fälle). Die Vergleichsbeurteilung erfolgte in 19 Fällen zur KM-verstärkten MRA, in 37 Fällen zur Spiral-CT (CTA). Ergebnis: Durch die verbesserte Amplitudenverstärkung im B-Flow ließ sich die Dissektionsmembran teilweise besser abgrenzen. Somit konnten mit dem B-Flow im Vergleich zur CTA und MRA in fast allen 54 Fällen die Dissektionen erkannt werden. Im Vergleich FKDS, PM, B-Flow ergaben sich folgende Werte: 21 Dissektionen der A. carotis 16/19/21, 35 Dissektionen der A. vertebralis 22/26/34. Die fehlende Gefäßüberschreibung im B-Flow ermöglichte eine exaktere Erfassung von Restflussphänomenen, besonders im falschen Lumen. Die deutlich geringere Winkelabhängigkeit erleichtert die Darstellung von Segeln und Nischen. Die Erfassung echoarmer Wandauflagerungen wurde durch die verbesserte gefäßwandnahe Flusserfassung erleichtert. Im Cine-Mode des B-Flow wurde die undulierende Membranbewegung sichtbar, wie dies mit keinem anderen Verfahren möglich war. Schlussfolgerung: Obwohl die primäre Diagnose eines Dissekatssegels im B-Bild bereits möglich ist, erlaubt der B-Flow eine bessere Darstellung des falschen und wahren Lumen und der hämodynamischen Relevanz sowie die verbesserte Abgrenzung der Membran.

Keywords

Korrespondierender Autor: Clevert DA

Institut für Klinische Radiologie, Ludwig Maximilians Universität München-Großhadern, Marchioninistr. 15, 81377 München

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