Ziele: Vergleich von MRT, klinischer Untersuchung und Röntgenaufnahmen des oberen Sprunggelenkes
in 2 Ebenen in Bezug auf die therapeutische Konsequenz für Distorsionstraumata beim
Kind. Ist die MRT für die primäre Traumadiagnostik geeignet? Methode: Es wurden prospektiv 50 Kinder mit Supinationstrauma des oberen Sprunggelenkes im
MRT innerhalb von 2 Tagen mach Trauma untersucht und die Ergebnisse mit denen der
Röntgenaufnahmen und der klinischen Untersuchung verglichen. Besonderes Augenmerk
lag auf der therapeutischen Konsequenz der Ergebnisse. Ergebnis: Von 13 Frakturen bei 10 Patienten konnten 12 mittels MRT (96%) und 9 anhand der Röntgenaufnahmen
(69%) diagnostiziert werden. 25 Bandrupturen wurden ausschließlich im MRT dargestellt.
1 knöcherner Bandausriss konnte im Röntgenbild erkannt werden. Die Ligg. fibulotalare
ant. und fibulocalcaneare sind die am häufigsten verletzten Bänder. Nach MRT-Befund
ergab sich für 34% der Kinder eine Therapiereduzierung und für 12% eine Therapieausweitung.
Die Diagnose von Gelenkerguss und Knochenmarködem hatte keinen Einfluss auf die Behandlung.
Schlussfolgerung: Die MRT des oberen Sprunggelenkes ist bezogen auf das untersuchte Krankengut das
empfindlichste Verfahren zur Diagnostik von Weichteilverletzungen und Frakturen unter
Berücksichtigung der Besonderheiten des Wachstumsalters. Der vollständige Ersatz der
Röntgendiagnostik beim Sprunggelenkstrauma des Kindes durch die MRT ist möglich, derzeit
jedoch nicht vollständig in die Praxis umsetzbar.
Korrespondierender Autor: Stock K
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Klinik und Poliklinik für Diagnostische
Radiologie, Ernst Grube Straße 40, 06097 Halle/Saale
E-Mail: karsten.stock@medizin.uni-halle.de
Schlüsselwörter
Sprunggelenksdistorsion - MRT - Röntgenaufnahmen