Ziele: Evaluierung einer Kombination von B-SSFP-Sequenzen und paralleler Bildgebungstechnik
bei Dobutamin-Stress-MRT-Untersuchungen des Herzens in der Primärdiagnostik der KHK.
Methode: 38 Patienten mit V.a. eine KHK wurden an einem 1,5 T-System (Gyroscan Intera, Philips)
unter Anwendung eines Hochdosis-Dobutamin-Atropin-Protokolls im Hinblick auf stressinduzierte
Wandbewegungsstörungen (WBS) untersucht. Es wurden retrospektiv getriggerte B-SSFP-Sequenzen
unter Anwendung paralleler Bildgebung (SENSE) akquiriert (Sensefaktor 2; zwei Schichten/breathhold;
Flipwinkel 50°; TR/TE 3,3/1,63 ms; Voxelgröße 1,37×1,36×8,0 mm3; 30 Phasen/RR-Intervall).
In Ruhe und auf jeder Dobutamin-Belastungsstufe (10, 20, 30, 40µg/kg/KG/min) wurden
jeweils zwei Schichten im Vierkammerblick zur Abdeckung der Herzspitze sowie vier
Kurzachsenschnitte angefertigt, entsprechend einer Gesamtzahl von jeweils 3 Atemanhaltemanövern
in Ruhe und bei jeder Belastungsstufe. Die Bildqualität wurde bei der höchsten Belastungsstufe
auf einer 4-Punkte-Skala beurteilt: [Grad 1: scharfe Abgrenzung der endokardialen
Grenzen des Myokards in allen Segmenten; Grad 4 endokardiale Grenzen des Myokards
nicht abgrenzbar in ≥4/17 Segmenten (nicht diagnostisch)]. Nach jeder Belastungsstufe
wurden die MRT-Bilder unmittelbar nach Akquisition im Hinblick auf neu aufgetretene
WBS als Hinweis auf eine hämodynamisch relevante KHK (Goldstandard: ≥50%-ige Diameterstenose
in der konventionellen Katheter-Koronarangiographie) analysiert. Ergebnis: Die Untersuchung konnte bei allen Patienten (n=38/38) komplikationslos durchgeführt
werden. Die Bildqualität entsprach Grad 1 bei 31,6% (12/38 Patienten), Grad 2 bei
47,4% (18/38), Grad 3 bei 21% (8/38) und Grad 4 bei 0% (0/38). Sensitivität, Spezifität
und Testgenauigkeit im Nachweis einer hämodynamisch signifikanten KHK betrugen 84,2%,
89,5% und 86,8%. Schlussfolgerung: Die Kombination von B-SSFP-Sequenzen und SENSE im Rahmen eines Hochdosis-Dobutamin-Atropin-Protokolls
ist ein klinisch praktikables Verfahren mit konsistent guter Bildqualität und hoher
Sensitivität und Spezifität in der Detektion einer hämodynamisch signifikanten KHK.
Die Anwendung von SENSE ermöglicht die Reduktion der notwendigen Anzahl von Atemanhaltemanövern
um 50%, erhöht dadurch die Patientencompliance, verkürzt die Dobutamin-Belastungszeit
und verbessert das Sicherheitsprofil kardialer Dobutamin-Belastungsuntersuchungen.
Korrespondierender Autor: Meyer C
Universität Bonn, Radiologische Klinik, Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn
E-Mail: carsten.meyer@ukb.uni-bonn.de
Key words
KHK - Kardio-MRT - Dobutamin