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DOI: 10.1055/s-2006-940564
Gewebeveränderungen in der Randzone der Nekrose nach Radiofrequenzablation der Leber: Darstellung mit unterschiedlichen bildgebenden Verfahren
Ziele: Nach Radiofrequenzablation (RF-Ablation) von Lebertumoren ist eine Differenzierung von Resttumorgewebe und möglichen reaktiven Gewebeveränderungen um die Nekrose umgebenden Lebergewebe notwendig. Diese Studie wurde mit dem Ziel durchgeführt, typische Gewebeveränderungen des normalen Lebergewebes nach RF-Ablation im zeitlichen Verlauf darzustellen. Methode: Je zwei Läsionen von ca. 3cm Durchmesser wurden in normalem Leberparenchym von 21 Minipigs durch RF-Ablation induziert. Postinterventionell erfolgten Verlaufskontrollen direkt im Anschluss an die Intervention, 3 Tage, 10 Tage, sowie 1, 2, 3 und 6 Monate später mit folgenden bildgebenden Verfahren: FDG-PET/CT, kontrastmittelverstärktes (KM-) MRT, KM-CT und KM-Ultraschall. Die Auswertungen erfolgten qualitativ (Regionen vermehrter Kontrastmittelaufnahme bzw. vermehrter radioaktiver Traceranreicherung) und quantitativ (Quotient von Kontrastmittelanflutung bzw. vermehrter Traceraufnahme im Randbereich der Nekrose im Vergleich zu den entsprechenden Werten in normalem Lebergewebe). Die Befunde wurden mit der Histologie korreliert. Ergebnis: Direkt nach der RF-Ablation zeigte sich keine vermehrte FDG-Aufnahme in der PET/CT, vermehrte Kontrastmittelaufnahme war jedoch bei allen morphologischen bildgebenden Verfahren nachweisbar. Im weiteren Verlauf konnte jedoch ab Tag 3 eine ringförmig vermehrte FDG-Speicherung nachgewiesen werden. Ringförmig vermehrte Kontrastmittelaufnahme sowie FDG-Speicherung waren bis zum 6. Monat nach der Intervention qualitativ und quantitativ nachweisbar. Die korrespondierende Histologie zeigte initial einen hämorrhagischen Randsaum, der im Verlauf in eine Kapsel aus Regenerationsgewebe überging. Schlussfolgerung: Gewebeveränderungen nach RF-Ablation der Leber sind mit allen morphologischen und funktionellen bildgebenden Verfahren im Randbereich der Nekrosezone nachweisbar. Möglicherweise bietet die FDG-PET/CT im Vergleich zu morphologischen bildgebenden Verfahren direkt nach der Intervention einen Vorteil beim Nachweis von Resttumor, da dann noch keine reaktiv vermehrte FDG-Aufnahme zu erwarten ist.
Korrespondierender Autor: Vogt FM
Uniklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie, Hufelandstrasse 55, 45130 Essen
E-Mail: florian.vogt@uni-essen.de
Schlüsselwörter
Radiofrequenzablation Leber - Gewebeveränderung Randzone - Multimodale Bildgebung