Rofo 2006; 178 - VO_203_3
DOI: 10.1055/s-2006-940563

Postinterventionelle Kontrolle des Ablationserfolges von malignen Lebertumoren: Vergleich von PET/CT und MRI

H Kühl 1, G Antoch 1, S Rosenbaum 1, P Veit 1, H Stergar 1, A Bockisch 1, J Barkhausen 1
  • 1Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Essen

Ziele: Die Zuverlässigkeit der morphologischen Bildgebung mit Ultraschall, CT oder MRT nach Thermoablation von Lebertumoren wird durch die Kontrastmittelanreicherung im Ablationsrand beeinträchtigt. Ziel der Studie war der Vergleich von PET/CT und MRT, um die Genauigkeit in der Detektion von Tumorresten oder –rezidiven nach Radiofrequenz-Thermoablation (RFA) zu bestimmen. Methode: 22 Patienten (18 Männer, 4 Frauen, mittleres Alter 63 Jahren) mit 30 malignen Lebertumoren (HCC 9, Metastasen 13) wurden vor der RFA im PET/CT untersucht. Postinterventionelle Kontrollen wurden bei allen PET-positiven Patienten nach 24h durchgeführt und nach 1, 3, 6 bzw. 12 Monaten wiederholt. Zusätzlich wurden alle Patienten zu den gleichen Zeitpunkten mit MRT (nativ und nach iv. Gd-DTPA) untersucht. Die PET/CT – Daten wurden von Radiologen und Nuklearmedizinern, die MR-Daten von Radiologen jeweils unabhängig voneinander ausgewertet. Die Genauigkeit, Sensitivität und Spezifität der beiden Verfahren wurde berechnet und verglichen. Ergebnis: 10/22 Patienten mit 17 PET-positiven Herden wurden ausgewertet. Die mittlere Nachkontrollzeit lag bei 10 Monaten. 3 Patienten blieben komplett tumorfrei, 4/10 entwickelten lokale oder intrahepatische Rezidivtumoren, 2/10 zeigten lokale Tumorfreiheit in der Leber, aber entwickelten pulmonale Filiae im Verlauf. 1 Patient war unvollständig abladiert. 7/8 Rezidivherden wurden im PET/CT richtig diagnostiziert, ein Befund wurde als postinterventionelle Entzündung falsch negativ gewertet. Im MRT konnten nur 5/8 Herden richtig gewertet werden. Die Sensitivität und Spezifität für das PET/CT lag bei 82,3% und 100%, für das MRT bei 61,5% bzw. 100%. Die Genauigkeit wurde für das PET/CT mit 91,3%, für das MRT mit 88,6% berechnet. Schlussfolgerung: Die kombinierte Bildgebung mit PET/CT erscheint dem MRT in der Detektion von lokalen Tumorrezidiven bzw. residuellen Tumorherden nach RFA überlegen. Dies gilt jedoch nur für PET-positive Tumorherde. Sehr kleine Tumorherde sind jedoch in beiden Modalitäten nur schwierig zu identifizieren.

Korrespondierender Autor: Kühl H

Universitätsklinikum Essen, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hufelandstrasse 55, 45122 Essen

E-Mail: hilmar.kuehl@uni-essen.de