Rofo 2006; 178 - WS_115_5
DOI: 10.1055/s-2006-940328

[18F]-FDG – Sind noch andere PET-Tracer notwendig?

HJ Machulla 1
  • 1Universitätsklinikum, Radiolog. Klinik/Abt. Nuklearmedizin, PET-Zentrum, Radiopharmazie, Tübingen

Die klinisch aussagekräftige funktionelle Bildgebung liegt in der Kombination physikalischer Messungen mittels CT bzw. MRI und der Registrierung ausgewählter biochemischer Prozesse mittels PET und selektiven „Sonden“ (Tracer). Der internationale Durchbruch speziell von PET/CT und [18F]-FDG illustriert den besonderen Stellenwert der PET- Methode: Die [18F]-markierte 2-Fluor-2-Deoxy-D-Glucose (FDG) ermöglicht die Analyse des Energiestoffwechsels durch Messung des Glucose-Metabolismus direkt im Organ, Tumor oder tumorös veränderten Lymphknoten. Mittels CT werden diese biochemischen Daten morphologisch im fusionierten Bild zugeordnet.

Wie [18F]-FDG als „Sonde“ für den Glucose-Stoffwechsel sind Tracer für andere metabolische Pfade von klinischer Relevanz höchst wünschenswert und realisierbar, so z.B. Tracer zur Detektion der Tumorproliferation (DNS-Synthese) oder Protein-Synthese zur Bestimmung von Therapie-Response und/oder vitalem Rest-Tumor. Beim Prostata-CA lassen sich mittels [11C]-Cholin Befall und Ausbreitung sowie mittels [18F]-Fluorid singuläre Knochenmetastasen nach Prostatektomie visualisieren. Außer FDG ermöglichen andere PET-Tracer als höchst selektive Sonden die spezifische Analyse klinisch relevanter metabolischer Prozesse und erweitern unmittelbar das klinisch relevante PET-Potential.

Lernziele:

  • PET-Messung zur in-vivo Erfassung biochemischer Prozesse.

  • Radioaktiv markierte Substanzen als PET-Tracer.

  • Tracer als höchst selektive biologische „Sonden“.

Korrespondierender Autor: Machulla HJ

Universitätsklinikum, Radiolog. Klinik/Abt. Nuklearmedizin, PET-Zentrum, Radiopharmazie, Röntgenweg 15, 72076 Tübingen

E-Mail: machulla@uni-tuebingen.de