Vier Fachleute - Vier Behandlungsstrategien - Therapie von Spannungskopfschmerzen

Grundsätzlich wollen wir zuallererst verstehen, wie es zu den die Spannungskopfschmerzen verursachenden Muskelverspannungen kommt. Erst dann können wir die Muskelspannung optimieren.

Wir fragen: Welche Muskeln sind gespannt? Dies können Muskeln von Hals und Nacken, Kopf, Gesicht, Kiefer und Zunge sowie die Augenmuskeln sein. Sie alle spielen eine komplexe Rolle bei der Erhaltung des Gleichgewichts, bei Bewegungen des Kopfes beim Schauen, Zuhören, Atmen, Sprechen usw. Wir fragen weiter: Wie kann der Patient die Bewegungskoordination verbessern? Überraschenderweise geht das recht einfach, obwohl die Bewegungskoordination eine komplexe Feedback-Schleife zwischen Körper und Gehirn ist. Wenn wir geduldig und neugierig darauf achten, was wir beim Bewegen spüren, dann optimieren wir das afferente Feedback zu motorischen Zentren des Gehirns. Es entsteht eine veränderte Efferenz zum Rückenmark und zur Muskulatur, die dadurch effizienter funktionieren.

Ein gutes Beispiel hierfür ist die „Beckenuhr”-Lektion von Moshé Feldenkrais. Hierbei liegt der Patient in der Rückenlage, stellt die Füße bequem auseinander und winkelt die Beine an. Er stellt sich vor, ein Zifferblatt sei auf die Rückseite seines Beckens gezeichnet. Dabei liegt die „Drei” in der Gegend des rechten und die „Neun” in der Gegend des linken Hüftgelenks. Eine zweites imaginäres Zifferblatt befindet sich am Hinterkopf - seine Mitte ist an dem Punkt, wo der liegende Kopf den meisten Druck spürt. Dann werden Kopf und Becken gemeinsam und gleichzeitig in Richtung der einzelnen Ziffern und in verschiedenen Kombinationen rund um das Zifferblatt auf den Boden gedrückt. Je nach Übung wölbt oder senkt sich der Rücken, geben rechter oder linker Fuß mehr Druck, verändert sich die Atmung. Die Übungen werden jeweils 5-25-mal durchgeführt.