Psychiatr Prax 2006; 33(7): 309-311
DOI: 10.1055/s-2006-940160
Editorial
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Hat die Lebensqualitätsforschung ihren Zweck erfüllt?

Did Quality of Life Research Achieve its Aim?Michael  Franz1
  • 1Universitätsklinikum Gießen, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Arbeitsgruppe Sozialpsychiatrie/Versorgungsforschung
Further Information

Publication History

Publication Date:
05 October 2006 (online)

Preview

„Quality of Life” nahm bis in die späten 90er-Jahre einen festen Platz innerhalb der großen Kongressthemen ein. Seit der Jahrtausendwende verschwindet ihre explizite wissenschaftliche Thematisierung, ihre Anwendung als Indikator zur Bewertung psychiatrischer Therapie ist breit etabliert und nimmt kontinuierlich zu (Abb. [1]). Zugleich existiert noch keine einheitliche Methode, Lebensqualität zu bestimmen [1], bestehen ungelöste konzeptuelle Probleme und „kontraintuitive” Lebensqualitätsbefunde, die den Betroffenen potenziell mehr schaden können als nützen [1] [2] [3] [4]. Daher wird in Anlehnung an einen Satz von Stefan Priebe [5] gefragt: Haben sich die Erwartungen an die Einführung eines subjektiven Indikators erfüllt? Wem nutzt die Messung von Lebensqualität heute?

Abb. 1 Medline: Suchbegriff Lebensqualität und Schizophrenie/und Depression/und Psychiatrie im Abstract. Kumulierte Häufigkeit von Publikationen.

Literatur

1 Well-being wird als Wohlbefinden übersetzt, bezeichnet im Englischen aber ebenso Wohlfahrt (gutes „Sein”, Zustand „guter” Wohlfahrt, vgl. [16]).

PD Dr. Michael Franz

Universitätsklinikum Gießen · Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie · Arbeitsgruppe Sozialpsychiatrie

Am Steg 24

35385 Gießen

Email: michael.franz@psychiat.med.uni-giessen.de