Der Klinikarzt 2006; 35(3): 119-120
DOI: 10.1055/s-2006-939738
Der besondere Fall

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Chemotherapie bei Mammakarzinom-Rezidiv - Anämie und Fatigue vermeiden, Lebensqualität verbessern

K. Beckmann1
  • 1Frauenklinik, Universitätsklinikum Erlangen (Klinikdirektor: Prof. Dr. M. W. Beckmann)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
24. März 2006 (online)

Ein Verlust der körperlichen Belastbarkeit, psychische Erschöpfung bis hin zu Suizidgedanken - ein Fatigue-Syndrom aufgrund einer tumor- oder chemotherapiebedingten Anämie ist keine harmlose Befindlichkeitsstörung. Hier beschreiben wir den Fall einer 46-jährigen Patientin mit einem Mammakarzinom-Redziv, deren Hämoglobin-Werte im Rahmen der Chemotherapie mehrmals stark abfielen. In dieser Akutsituation wurden jeweils zwei Erythrozytenkonzentrate verabreicht. Zur dauerhaften Stabilisierung des Hämoglobinwertes während der Chemotherapie bekam die Patientin Epoetin beta und ist heute wieder normal belastbar.

Anämien treten bei Krebspatienten häufig auf. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, so kann eine Anämie zum Beispiel durch den Tumor selbst oder auch durch die Therapie (z.B. Strahlen- oder Chemotherapie) entstehen. Klinisch manifestiert sich die Anämie häufig im Fatigue-Syndrom. Unter den damit verbundenen Einschränkungen leiden die Betroffenen im Allgemeinen sehr. Studienergebnissen zufolge fühlen sich 52 % der Krebspatienten dadurch am meisten beeinträchtigt, Schmerzen nannten hingegen nur 11 % der Befragten als stärkste Beeinträchtigung [3].

Literatur

  • 1 Bonneterre J. et al. . J Clin Oncol. 2005;  23 2686-2693
  • 2 Levine MN. et al. . J Clin Oncol. 1998;  16 2651-2658
  • 3 Stone P. et al. . Ann Oncol. 2000;  11 971-975

Anschrift des Verfassers

Dr. Kai Beckmann

Frauenklinik

Universitätsklinikum Erlangen

Universitätsstr. 21-23

91054 Erlangen

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