Subscribe to RSS
Eine große Bedeutung kommt in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit den so genannten Euregios zu, für die synonym auch der Begriff „Euroregion“ verwandt wird. Hierbei handelt es sich um grenzübergreifende Strukturen, in denen sich lokale und regionale Körperschaften sowie andere Organisationen über eine oder mehrere Staatsgrenzen zusammengeschlossen haben. Ziel dieser Zusammenschlüsse ist es, gemeinsame Interessen voranzutreiben und den Lebensstandard der Bevölkerung in der Grenzregion zu erhöhen. In Euregios werden im Rahmen von Projekten praktische Lösungen der zwischenstaatlichen Zusammenarbeit erprobt. Euregios werden daher auch als „Laboratorien Europas“ oder „Versuchslabors der europäischen Integration“ bezeichnet.
Bereits in den 1950er Jahren entstand an der deutsch-niederländischen Grenze die erste Euregio. Inzwischen sind eine Reihe weiterer Euregios entstanden. Weitere Euregios sind in Entstehung begriffen. Derzeit existieren auf europäischer Ebene etwa 80 solcher Zusammenschlüsse, über 20 hiervon mit deutscher Beteiligung.
In der Regel wählen Euregios aus der Vielzahl möglicher Themenfelder (z.B. Soziales, Verkehr, Tourismus, Umwelt, Gesundheit) eine begrenzte Anzahl von Themen, denen sie sich verstärkt widmen. Zu diesen Themenfeldern werden in der Regel Projekte durchgeführt und entsprechende Arbeitsgruppen eingerichtet. „Gesundheit“ wird als ziemlich komplexes und daher schwierig zu bearbeitenden Thema erachtet. Bisherigen Erkenntnissen zufolge scheinen sich daher insbesondere Euregios, die bereits über eine langjährige Erfahrung in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit verfügen, diesem Thema zu widmen. In den Gebieten der Euregios im Grenzraum des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen – Belgien – Niederlande (Euregios rhein-maas-nord, EUREGIO, Euregio Rhein-Waal und Euregio Maas-Rhein), die bereits seit einigen Jahrzehnten bestehen, wurden allein über 50 grenzübergreifende Aktivitäten im Gesundheitsbereich identifiziert.