Gesundheitswesen 2006; 68 - A14
DOI: 10.1055/s-2006-939588

„Vorbeugen ist besser als heilen, vorbeugen ist billiger als heilen“ – Ein Projekt des Landkreises Oder-Spree zur Gesundheitsförderung und Suchtprävention in Kindertagesstätten und Grundschulen

G Sommer 1, M Held 1
  • 1Gesundheitsamt Landkreis Oder-Spree

Ein Projekt des Landkreises Oder-Spree zur Gesundheitsförderung und Suchtprävention in Kindertagesstätten und Grundschulen.

Im Mittelpunkt des Projektes steht der WHO-Ansatz zur modernen Suchtprävention – der Lebenskompetenzansatz – mit dem Ziel, die Kinder „fit und stark fürs Leben“ in der Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt zu machen. Regionale Partner sind die Kitas und Grundschulen, die sich freiwillig zur Projektteilnahme entschieden haben. Zunehmende Vernetzung und verbesserte Zusammenarbeit der Partner sind dabei ein weiteres Anliegen des Projektes. Überregional besteht eine Kooperation mit dem Kreislichen Familienzentrum in Sulecin/Polen.

Das Projekt ist langfristig angelegt, deren Modellphase von 2002–2004 durch die Euroregion Pro Viadrina gefördert und durch regionale Sponsoren (Sparkasse Oder-Spree, Krankenkassen, Firmen) unterstützt wurde. Von Beginn an wurde das Projekt wissenschaftlich begleitet. Die positiven Ergebnisse veranlassten das Gesundheitsamt das Projekt im Landkreis zu verstetigen und als festes Fortbildungsangebot für Kitas/Grundschulen vorzuhalten.

Die Förderung der Lebenskompetenzen im täglichen Erziehungsprozess, d.h. langfristig erwünschte Fähigkeiten im Sozialverhalten von Kindern zu fördern und sie in ihrer Eigenständigkeit zu stärken, ist Ziel und erfolgt in zwei Projektphasen:

  • ein Schulungsprogramm für die Erzieherinnen/Pädagogen der Kitas/Grundschulen mit je 10/7 ganztägigen Seminaren durch Fachpersonal

  • die Umsetzung der Seminar-/Projektinhalte im Kita-/Schulalltag mit den Kindern und unter Einbeziehung der Eltern

Schulungs-/Projektinhalte (z.B. Selbstwahrnehmung, Einfühlungsvermögen, Kommunikation, Umgang mit Stress...) werden in den Kitas durch den Hasen „Kasimir“ und im Schulalltag durch die „Igelstunden“ (hier Symbolfigur „Igel Igor“) gemeinsam mit den Kindern erlernt, erprobt und umgesetzt. Parallel erfolgt eine begleitende fachliche und organisatorische Betreuung/Beratung der Projektkitas/-schulen durch das Gesundheitsamt. Die Zusammenarbeit und Vernetzung von Partnern, die regionale Präventionsarbeit leisten, spielt in der Umsetzungsphase eine wichtige Rolle.

Hinweis:

Auf der Homepage des Landkreises www.landkreis-oder.spree.de (unter Gesundheit, Gesundheitsförderung) sind zu dem Projekt entstandene Publikationen abrufbar.