Endoskopie heute 2006; 19 - P2
DOI: 10.1055/s-2006-939365

Endoskopische Mukosektomie bei Magenfrühkarzinomen

KD Schmidt 1, H Brehm 1, HM Baumüller 1, M Sackmann 1
  • 1Fachbereich II, Zentrum Innere Medizin, Klinikum der Sozialstiftung Bamberg

Einleitung: Die endoskopische Mukosektomie (EMR) von gut ausgewählten Patienten mit Magenfrühkarzinomen zeigt nach ersten publizierten Daten vielversprechende Ergebnisse. Wir evaluierten deshalb diese Methode prospektiv in einem interdisziplinären Ansatz.

Methodik: Während eines Zeitraumes von 20 Monaten wurden n=22 Patienten konsekutiv vorgestellt. n=16 Patienten (6w, 10m, Alter 56–96J.) erfüllten die japanischen Kriterien (Grading G1 oder G2, Tumor auf Mukosa- oder Sm1-Schicht begrenzt, Typ I oder II, Tumorgröße nicht über 20mm). Nach aktuellem Staging (Biopsien, Färbung, Zoom-Endoskopie, Endosonographie, CT) und interdisziplinärer Besprechung wurde die EMR mittels Mukosektomiekappe (n=6) oder Ligaturset (n=10) in einer (n=9)oder in zwei (n=7) Sitzungen behandelt und regelmäßig nachbeobachtet (Monate 1, 3, 6, 9, 12, 18, 24, 36...).

Ergebnisse: Eine R0-Resektion (T1G1L0V0) gelang bei n=13 Patienten (81%). Drei Patienten wurden wegen Tumorausläufern oder Lymphgefäßeinbruch nachoperiert. Zwei Komplikationen traten auf: klinisch blande Perforation, mit Clip und Antibiose versorgt (n=1); Nachblutung nach 7 Tagen, mit Unterspritzung behoben (n=1). Während des bisherigen Follow-Up (1–22 Monate, median 8 Monate) beobachteten wir bei n=3 Patienten Rezidive nach 6–21 Monaten. Die Rezidive wurden erneut mittels Mukosektomie abgetragen (erneute R0-Resektion).

Schlussfolgerung: Bei gut ausgewählten Patienten (low-risk nach japanischen Kriterien) stellt die endoskopische Mukosektomie eine kurative Alternative zur Magenteilresektion dar. Eine sorgfältige Nachbeobachtung zur Detektion von Rezidiven ist dabei unabdingbar.