Einleitung: Die Standardtherapie für lokalisierte Stromatumore ist entsprechend der derzeit gültigen
Richtlinien die chirurgische Entfernung. Da jedoch Die Größe der Tumore ein wichtiges
Malignitätskriterium darstellt und sehr kleine Tumore möglicherweise nie wachsen oder
metastasieren ist eventuell eine endoskopische Entfernung ausreichend, welche nach
unserer Erfahrung mit niedrigem Risiko durchgeführt werden kann.
Methodik: In unsrer Klinik wurden bei drei Patienten im Rahmen von Gastroskopien aus unterschiedlichen
Gründen kleine submucöse Tumore (<25mm) entdeckt, die bei der nachfolgenden endoskopischen
Ultraschalluntersuchung aus der M. propria hervorgingen und somit suspekt auf einen
GIST waren. Zur Resektion wurde submucös pysiologische Kochsalzlösung injeziert, danach
die Mucosa mit dem Nadelmesser inzidiert und nachfolgend der Tumor mit dem insulated-tip
(IT) knife und der Biopsiezange herauspräpariert. Im Einzelfall wurde der Defekt abschließend
mit Hämoclips verschlossen.
Ergebnisse: Bei keinem Patienten kam es während der Untersuchung oder im weiteren Verlauf zu
einem signifikanten Blutungsereignis. Perforationen traten nicht auf. Histologisch
konnte die Verdachtsdiagnose GIST bestätigt werden und eine Risiko- Klassifikation
unter Berücksichtigung des mitotischen Indexes als „low-risk“- oder „very-low-risk“-Tumor
vorgenommen werden.
Diskussion: Die Standardtherapie für GISTs ist die chirurgische Entfernung. Bekanntlich ist jedoch
die Größe der Tumore ein wesentlicher Risikofaktor im Hinblick auf das maligne Potential,
weshalb möglicherweise bei kleinen Tumoren in einer „low-risk“-Situation die Operation
eine Übertherapie darstellt. Ein weiterer wesentlicher Faktor bei der Risikostratifikation
ist der mitotische Index, der histologsich bestimmt wird. Um diesen präoperativ zu
erheben ist eine ausreichend große Biopsie erforderlich, wobei die einfache Zangenbiopsie
diesbezüglich nicht hilfreich ist, da hierbei nur Mucosa-Gewebe gewonnen werden kann,
welches bei GISTs nicht affektiert ist. Die endosonografisch gesteuerte Feinnadelpunktion
kann lediglich Material für eine zytologische Untersuchung liefern, was zur Bestimmung
des mitotischen Index nicht ausreichend sit. Die von uns propagierte endoskopische
Resektion liefert dahingegen ausreichend Material zur adäquaten Klassifikation im
Hinblick auf das maligne Potential des Tumors und ist u. E. in der „low-risk“ oder
„very-low-risk“ Situation möglicherweise eine ausreichende Therapie.
Folgerung:
Die endoskopische Resektion kleiner GISTs ist geignet, präoperativ die Dignität abzuschätzen,
möglicherweise stellt sie in der „low-risk“ oder „very-low-risk“ Situation eine ausreichende
Therapie dar.