Zusammenfassung
Der vorliegende Artikel versucht anhand interner Protokolle des Süddeutschen Verbandes
für Homöopathie und Lebenspflege die Situation eines bedeutenden Verbandes der homöopathischen
Laienbewegung an der Schwelle zum Dritten Reich nachzuzeichnen. Die Probleme der homöopathischen
Bewegung vor 1933 kommen dabei ebenso zur Sprache wie der Ablauf von Anpassung und
Gleichschaltung an das neue Regime. Hoffnungen auf eine Aufwertung der Homöopathie
erfüllten sich letztlich nur in geringem Maße. Auf die Bedeutung der Erhaltung nicht-archivierter
Quellenmaterialien sowie Interviews mit noch lebenden Aktiven dieser sozialen Bewegung
("oral history") für die Geschichtsschreibung der naturkundlichen Laienbewegung dieses
Jahrhunderts wird hingewiesen.