Allgemeine Homöopathische Zeitung 1978; 223(6): 221-232
DOI: 10.1055/s-2006-935850
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Cocculus und die Lehrbarkeit der Homöopathie

Georg v. Keller
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Publication Date:
10 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Cocculus wird dargestellt in seiner Eigenschaft als Rausch- und Betäubungsmittel. Es wird gezeigt, daß das Mittel hauptsächlich auf das Nervensystem wirkt und wie diese Bevorzugung des Nervensystems auch noch bei Schleimhautsymptomen wie Husten und Heiserkeit festgestellt werden kann. Für verschiedene Indikationen des Mittels, Seekrankheit, Schwindel, Kopfschmerzen, Dysmenorrhö und Husten, werden an Hand von Literaturstellen und eigenen Fällen die Symptome herausgearbeitet, die das Mittel von anderen unterscheiden. Außerdem wird gezeigt, wie ein solches stark wirkendes Mittel in den ersten Jahrzehnten der Homöopathie fast ausschließlich bei lebensbedrohlichen, schweren Krankheiten eingesetzt wurde, und wie damals überhaupt die Einstellung der Ärzte eine andere war, chronische Krankheiten hat man damals nicht gern behandelt. Dies wiederum scheint dem Verfasser einer der Gründe zu sein, warum in der Anfangszeit der Homöopathie bis weit in dieses Jahrhundert hinein die "Spezifiker" weitaus in der Mehrzahl waren gegenüber den "Hahnemannianern". Es wird weiterhin versucht, zu zeigen, daß auch beim einzelnen Arzt oft eine Entwicklung in dieser Richtung stattfindet und daß die Homöopathie der Spezifiker sehr viel besser lehrbar ist als die der Hahnemannianer.

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