Zusammenfassung
Unter Modalitäten verstehen wir die näheren Umstände von Verschlimmerungen und Besserungen
des Befindens. In einer homöopathischen Anamnese wird auf die Ermittlung der Modalitäten
besonderer Wert gelegt, da sie für die Arzneiwahl bestimmend sein können. Bereits
HAHNEMANN betonte die Bedeutung der Modalitäten. Das kybernetische Denkmodell von
BAYR erleichtert das Verständnis für die Erfahrung, daß Verschlimmerungen für die
homöopathische Arzneiwahl wertvoller sein können als Besserungen. Druck und Beengung,
Kälte und Wärme, Licht, Wetter, Lagen des Körpers, der Aufenthalte des Kranken und
dergleichen können das Befinden beeinflussen und Modalitäten erkennen lassen. Für
jeden dieser Bereiche wird hervorgehoben, daß nicht nur somatische, sondern auch entsprechende
psychische Verschlimmerungen und Besserungen in Erscheinung treten können. Druck als
körperliche Beengung und Druck als soziale Belastung; Wärme als Sonnenhitze und "Nestwärme"
in der Familie; Licht als UV-Strahl und Licht als seelische Helle; Gewitter als meteorologische
Erscheinung und Donnerwetter als psychische Entladung. Am Krankengut der inneren Abteilung
eines Krankenhauses wurde untersucht, in welcher prozentualen Häufigkeit die einzelnen
Modalitäten auftraten.