Allgemeine Homöopathische Zeitung 1962; 207(4): 211-236
DOI: 10.1055/s-2006-935102
Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG, Stuttgart

Die Zukunftsaufgaben der Homöopathie im Rahmen der Forderungen der allgemeinen Medizin

Wilhelm Schwarzhaupt
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Publication Date:
13 April 2007 (online)

Zusammenfassung

Wenn die Homöopathie bei den stürmischen Fortschritten der medizinischen Wissenschaft ihre berechtigte Lebensfähigkeit unter Beweis stellen will, muß sie sich über den Umfang ihrer Leistungsfähigkeit, aber auch über ihre Grenzen im klaren sein. Deshalb ist es wichtig, zu wissen, wo die heutige Medizin der Homöotherapie überlegen ist. Weiterhin muß sich aber die Homöopathie auch darüber im klaren sein, wie sie Erfolge zu beurteilen hat. Sie muß auf dem Wege einer bestimmt aufgezogenen Statistik zeigen, daß das Placebo-Problem im gleichen Umfange bei ihr gilt wie in der Schulmedizin. Aber sie muß auch ihre Arzneimittelbilder überprüfen, weil sich sehr wahrscheinlich durch die völlig veränderten Umweltbedingungen auch die Reaktionsfähigkeit des Organismus auf ganz bestimmte homöopathische Arzneimittel geändert hat. Aus den so gefundenen neuen Ergebnissen könnte es erforderlich werden, eine ganz neue Arzneimittellehre zu schreiben. Die Homöopathie muß auch Wege finden, um die Ähnlichkeitsregel unter einen sicheren wissenschaftlichen Beweis zu stellen. Weiterhin scheint es erforderlich, die Wirkungssteigerung des Arzneieffektes durch das Potenzierungsverfahren hinreichend beweiskräftig zu machen und dadurch u. U. zu einer Lösung des Hochpotenzenproblems zu kommen. Ebenfalls kommt die Homöopathie um eine Statistik nicht herum, für die ganz bestimmte Möglichkeiten aufgezeigt werden. Nur auf diesen Wegen ist es möglich, eine hinreichende Werbefähigkeit unter der jungen Medizinerschaft für die Homöopathie zu entwickeln.

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