RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-2006-935011
Von der Anamnese über die Diagnose zur Therapiefindung im homöopathischen Sinne als Erweiterung ärztlichen Denkens
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
13. April 2007 (online)

Zusammenfassung
Nach Richard Siebeck sind Ärzte und Kranke an ein "gemeinsames Gesetz des Lebens gebunden", "geschaffen aus den Elementen Leib, Seele, Geist". Die Naturwissenschaft sucht das Leben durch Zergliedern zu erfassen. Dem Kranken ist mit einem Zergliedern nicht gedient; er ist ein ungeteiltes Ganzes, ein Individuum. Eine Krankheitsdiagnose im klinischen Sinne stellt eine Einordnung in Kollektivbegriffe dar, keine Individuation. Dementsprechend ist die Therapie der Schule eine kollektivistische. Die Anpassung der individuellen Krankheitsbilder an ein Arzneimittelbild im Sinne der Homöopathie bringt individuelle Reaktionsablaufmöglichkeiten in Übereinstimmung mit persönlicher Reaktionsbereitschaft. Das kommt einer Erweiterung des ärztlichen Denkens gleich, weil es zu umfassenderer Sicht therapeutischer Möglichkeiten, aber auch ihrer Grenzen führt.