Pneumologie 2006; 60 - V100
DOI: 10.1055/s-2006-934051

Bewertung der pulmonalen Veränderungen bei Patienten mit Cystischer Fibrose (CF) mittels eines neuen MRT-Scores – Vergleich mit CT und klinischen Parametern

M Eichinger 1, M Puderbach 1, J Gahr 2, S Ley 1, S Tuengerthal 3, A Schmaehl 3, J Buschmann 4, M Wiebel 3, S Demirakca 5, F Müller 2, H Kauczor 1
  • 1Deutsches Krebsforschungszentrum Heidelberg, Radiologie
  • 2Universitätskinderklinik Heidelberg
  • 3Thoraxklinik Heidelberg
  • 4Kinderarztpraxis Wiesloch
  • 5Universitätskinderklinik Mannheim

Einleitung: Zur Beurteilung der pulmonalen Veränderungen ist bei CF-Patienten wiederholte Bildgebung erforderlich. Die MRT ist eine strahlenfreie Methode zur Beurteilung der Lunge. Ihre Rolle in der Bildgebung CF-typischer Lungenveränderungen im Vergleich zu CT und klinischen Parametern wird evaluiert. Material und Methoden: 30 CF-Patienten, klinisch stabil (18w,12m, Median 16,9 Jahre, 7–35 Jahre), wurden mittels MRT untersucht: HASTE koronar und transversal (TR/TE/α/TA/SD: 600 ms/28 ms/180°/18s/6mm, inspiratorischer Atemanhalt) und CT: 120 kV, dosismodulierte mAs, Kollimation 1mm, Pitch 1, maximaler Zeitabstand zum MRT: 4 Wochen. CT- und MRT-Befundung mittels modifiziertem Helbich-Score durch 4 erfahrene Radiologen im Konsensus, randomisiert und geblindet für klinische Daten. Lungenfunktion, Bakteriologie, BMI und Entzündungsparameter wurden zum Zeitpunkt der MRT-Untersuchung erfasst. Statistische Untersuchungen: Korrelation MRT – CT – klinische Daten. Ergebnisse: Der maximal mögliche Score für MRT und CT war 25. Die medianen Scores für MRT und CT waren 13 (min 3, max 21) bzw 14 (min 6, max 20). Korrelation zwischen MRT- und CT-Score: r=0,84. In Pseudomonas (Pa) positiven Patienten wurden höhere MRT- und CT-Scores gefunden (MRT 11,9, CT 13,3) als in Pa negativen Patienten (MRT 10,8, CT 11,5). Korrelation zwischen FEV1 und Scores: 0,56 (MRT), 0,67 (CT). Korrelation zwischen Leukozytenzahl und Scores: 0,53 (MRT), 0,48 (CT). BMI und Blutgase zeigten keine Korrelation mit dem CT- oder MRT-Score. Schlussfolgerung: Die morphologische Lungen-MRT zeigt bei CF-Patienten vergleichbare Ergebnisse zur volumetrischen CT. Wie die CT visualisiert die MRT die CF-spezifischen Lungenveränderungen mit einem Zusammenhang zu mikrobiellem Status und FEV1 als wichtigem Vorhersageparameter der Mortalität. Die MRT kann zur strahlenfreien Verlaufs- und Therapiekontrolle bei Patienten mit CF eingesetzt werden.