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DOI: 10.1055/s-2006-934033
Tissue Microarray-Technologie für die immunhistochemische Charakterisierung von Lungenkarzinomen
Einleitung: Die Immunhistochemie (IHC) wird durch das neuartige Tissue Microarray-Verfahren ergänzt. Diese Studie untersucht, ob mit dieser Technik die gleichen Ergebnisse wie mit der konventionellen IHC, dem Goldstandard der pathologischen Diagnostik, erzielt werden können. Methoden: Es wurden 75 paraffineingebettete Tumorresektatblöcke von Lungenkarzinompatienten (73,3% Männer, durchschnittliches Alter (±SEM) 64,2±9,2 Jahre, 94,6% NSCLC, 5,4% SCLC) mit den monoklonalen tumorspezifischen Antikörpern MUC1 (CD227) und Lewis Y (Ley, CD174) immunhistochemisch untersucht. Aus jedem Gewebeblock wurden drei repräsentative Bohrkerne entnommen, die auf einem Multiblock (maximal 60 Bohrkerne) eingebettet wurden. Die immunhistochemische Auswertung erfolgte mittels des Immunoreactive Score (IRS), wobei ein IRS ≥ 3 als positiv gewertet wurde. Ergebnisse: Verglichen mit den konventionellen immunhistochemischen Färbeergebnissen zeigte sich eine Übereinstimmung für einem IRS ≥ 3 („positiv“) bzw. IRS <3 („negativ“) bei MUC1 von 88% und bei Ley von 91% (Kappa-Maß 0,761 bzw. 0,809; Fischer-Exakt-Test p<0,001, alle Vergleiche). Für stark positive Färberesultate (IRS ≥ 9) verbesserte sich die Übereinstimmung auf 98,7% (MUC1) und 97,3% (Ley). Die vergleichende Analyse von 57 Gewebezylindern, die auf zwei Multiblöcken unterschiedlich angeordnet waren, ergab für die Aussage „positiv/negativ“ (IRS ≥ 3 bzw. IRS <3) 100% (MUC1) und 94,7% (Ley) Übereinstimmung. Bei stark positiver Färbung (IRS ≥ 9) lag die Übereinstimmung bei beiden Markern bei 94,7%. Schlussfolgerung: Die IHC mit Tissue Microarray ist valide und liefert im Vergleich mit der konventionellen IHC gleichwertige Ergebnisse. Der entscheidende Vorteil dieser Technik beruht darauf, effizient Gewebeproben unter einheitlichen methodischen Bedingungen zu analysieren. Durch die Auswahl dreier Gewebekerne pro Originalprobe ist es möglich, die Tumorheterogenität verlässlich zu repräsentieren.