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DOI: 10.1055/s-2006-934012
Die allergische Inflammation der Lunge induziert pulmonalvaskuläre Hyperreagibilität
Hintergrund: Die pulmonalarterielle Vasokonstriktion ist eine wichtige frühe Komponente bei der Pulmonalen Hypertonie (PH). Inflammatorische Mechanismen spielen eine bedeutende Rolle in der Pathogenese der PH, die häufig mit Autoimmunerkrankungen, Infektionen und chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen assoziiert ist. Wir haben den möglichen Einfluss allergischer Inflammation auf die pulmonale Hämodynamik untersucht. Methoden: BALB/c Mäuse wurden intraperitoneal mit Ovalbumin sensibilisiert und durch repetitive Ovalbumin-Inhalation provoziert. Anschließend wurden die Lungen dieser Tiere ex vivo ventiliert und perfundiert und der pulmonalarterielle Druck (Ppa) kontinuierlich registriert. Ergebnisse: Isoliert perfundierte Lungen allergen-sensibilisierter und -provozierter Mäuse zeigten eine deutlich erhöhte pulmonalarterielle Vasokonstriktion gegenüber Serotonin (5-HT) im Vergleich zu Kontrolltieren. Diese Ppa-Erhöhung wurde durch den 5-HT2A Rezeptor vermittelt, während der 5-HT1B Rezeptor unbeteiligt war. Die Vorbehandlung mit spezifischen Inhibitoren der PC-PLC (D609), der PKC (Bisindolylmaleimid) sowie der Rho-kinase (Y27632) reduzierten die Druckreaktion deutlich, während der Inositoltriphosphat-Inhibitor Xestospongin C keinen Effekt hatte. Neben 5-HT induzierte auch der Thromboxan Rezeptor Agonist U46619 eine deutlich höhere Druckreaktion in Lungen allergen-sensibilisierter und -provozierter Tiere im Vergleich zu Kontrolltieren. Schlussfolgerung: Die allergische Inflammation bewirkt eine ausgeprägte pulmonalvaskuläre Hyperreagibilität in der Mauslunge. Der durch 5-HT induzierte Ppa-Anstieg wird über den 5-HT2A Rezeptor, und durch PLC und PKC sowie Rho-kinase vermittelt. Diese Ergebnisse weisen auf eine mögliche Bedeutung der Mechanismen allergischer Inflammation für die Pathobiologie der PH hin.