Pneumologie 2006; 60 - V91
DOI: 10.1055/s-2006-933991

Diagnostischer Gewinn durch Einsatz der Autofluoreszenztechnik bei Videochip-Bronchoskopen (SAFE 3000®) – eine Pilotstudie

M Wagner 1, J Ficker 1
  • 1Medizinische Klinik 3, Klinikum Nürnberg

Videochipbronchoskope haben im Vergleich zu fiberoptischen Bronchoskopen u.a. durch die größere Auflösung (ca. 290.000 vs. ca. 30.000 Pixel) die bronchoskopische Diagnostik verbessert. Ein diagnostischer Gewinn durch die Autofluoreszenztechnik ist bislang nur gegenüber fiberoptischer Bronchoskope belegt. Das SAFE 3000® (Fa. Pentax, Tokio-Hamburg) bietet die Integration von Autofluoreszenztechnik in einem Videochipbronchoskop. Über einen Zeitraum von drei Monaten wurden retrospektiv die Ergebnisse der bronchoskopischen Diagnostik im Routinebetrieb bei 120 Patienten mit radiologisch begründeten Tumorverdacht untersucht. Dabei wurden die Ergebnisse von Untersuchungen mit dem SAFE 3000® und Untersuchungen mit herkömmlichen Videochipbronchoskopen verglichen. Es zeigte sich, dass bei Einsatz der Autofluoreszenztechnik etwas häufiger biopsiert wurde (48/60 vs. 43/60) und dass unter Einschluss von intraepithelialen Neoplasien häufiger positive histologische Befunde (41/48 vs. 34/43) erzielt wurden. Darunter waren fünf Patienten mit moderater oder schwerer Dysplasie (3/48 vs. 2/43) und ein Patient mit einem Carcinoma in situ (1/48 vs. 0/43). Die integrierte Autofluoreszenztechnik erfordert weder zusätzlichen Zeitaufwand in der Vor- oder Nachbereitung noch zusätzliche Kosten für Verbrauchsmaterial. Durch den Einsatz der Autofluoreszenztechnik werden Erkenntnisse über Strukturen unterhalb der Epithelschicht gewonnen. Der Vorteil der Videochipbronchoskope liegt in einer verbesserten Abbildung der Schleimhautoberfläche. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch bei Videochipbronchoskopen durch den Einsatz der Autofluoreszenztechnik ein diagnostischer Zugewinn erzielt werden kann.