Pneumologie 2006; 60 - P172
DOI: 10.1055/s-2006-933979

Eine patientenschonende und wenig invasive Methode zur Drainage von Pleuraergüssen

R Kröning 1, H Buschmann 1, W Petermann 1
  • 1Brüderkrankenhaus Paderborn, Medizinische Klinik

Einleitung: Pleura-Drainagen sind etablierte Verfahren zur Therapie von Pleuraergüssen. Häufig erfolgt die Anlage des Absaugkatheters durch einen kleinen chirurgischen Eingriff. Wir beschreiben ein wenig invasives Verfahren zur Drainage von Pleuraergüssen. Patienten und Methodik: Bei 28 Patienten mit einem drainage-pflichtigen Pleuraerguss (22x maligne, 4x entzündlich, 2x ätiologisch ungeklärt) erfolgte die Pleuradrainage nach dieser Methode: In Lokalanästhesie wurde der Erguss unter Sonographie-Kontrolle mit einer 14-G Kanüle punktiert und darüber ein Führungsdraht (.81mm x 68cm) in den Pleuraraum eingebracht. Nach Einsatz eines 7F Dilatators wurde dann der 8F Abszess Drainage Pigtail-Katheter (8F, 40cm) in Seldinger-Technik in den Erguss eingelegt, der extrathorakale Katheter-Anteil mittels Klebefolie fixiert. Zur Drainage wurden übliche Saugpumpen verwendet. Ergebnisse: Die Anlage der Drainage verlief in allen Fällen ohne Komplikationen und wurde gut toleriert. Schmerzen, Blutungen, Entzündungen, Fistelbildungen, Dichtigkeit des Systems und Abknickung bereiteten keine Probleme. In im Mittel 5 (2–10) Tagen wurden 2,4 l (1,1–4,2) Erguss gefördert. Bei 5 Patienten entwickelte sich ein kleiner, nicht interventionspflichtiger Pneumothorax. In 12 Fällen wurde der Erguss vollständig entfernt, in 13 Fällen verblieb ein kleiner, unrelevanter Resterguss. 3 Drainagen war nicht erfolgreich (2x operative Anlage eines dicklumigen Katheters, 1x keine Therapie) Von 13 Pleurodesen waren 11 erfolgreich. Schlussfolgerung: Die dargestellte Möglichkeit zur Drainage von Pleuraergüssen in Seldinger Technik über einen weichen 8F Abszess-Drainage Pigtail-Katheter stellt eine wenig invasive, sichere und patientenschonende Methode dar. Sie sollte nach unseren Erfahrungen als alternative Methode vor der Anwendung traumatisierender Verfahren in Betracht gezogen werden.