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DOI: 10.1055/s-2006-933969
6-Minuten-Gehtest zur Prognoseeinschätzung bei Patienten mit IPF
Hintergrund: Die idiopathische Lungenfibrose ist eine progressiv verlaufende Erkrankung mit einer mittleren Überlebenszeit nach Diagnosestellung von ca. 3 Jahren. Häufig stellt die Lungentransplantation die einzig wirksame Therapieoption dar. Die Einschätzung des Schweregrades der Erkrankung erfordert daher Untersuchungsmethoden, welche die mittlere Überlebenszeit der Betroffenen reflektieren um rechtzeitig eine Entscheidung hinsichtlich einer Lungentransplantation bzw. einer Dringlichkeitslistung vornehmen zu können. Methode: In einer retrospektiven Studie wurden die 6-Minuten-Gehstrecken von 50 Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose ausgewertet. Die Klassifizierung der Lungenfibrose wurde ebenso wie der 6-Minuten-Gehtest nach den Kriterien der ATS durchgeführt. Ergebnisse: Die 50 Patienten wiesen meist eine Lungenfibrose im fortgeschrittenen Stadium auf. 9 der 50 Patienten erreichten eine 6-Minuten-Gehstrecke von weniger als 180 Meter. Das mittlere Überleben dieser 9 Patienten im Kaplan Meier Plot lag bei 5 Monaten. 41 der Betroffenen erreichten eine 6-Minuten-Gehstrecke von über 180 Meter. Bei diese Patienten lag die mittlere Überlebenszeit durchschnittlich bei 43 Monaten. Der Unterschied zwischen den beiden Gruppen war statistisch signifikant mit p<0,05. Schlussfolgerung: Die 6-Minuten-Gehtestrecke erlaubt eine Aussage hinsichtlich der Prognose von Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose. Bei IPF-Patienten mit einer 6-Minuten-Gehstrecke von weniger als 180 Metern zeigen unsere Daten eine ausgesprochen ungünstige Prognose. Prospektive Untersuchungen sind zur Klärung der Rolle der 6-Minuten-Gehstrecke für die Indikationsstellung zur LTX erforderlich.