Einleitung: Bisher sind etwa 50 verschiedene Formen der EAA bekannt. In der akuten Verlaufsform
bildet sich mit einer Latenz von ca. 6–8h nach Antigen-Exposition eine granulozytäre
Alveolitis aus, einhergehend mit einer typischen wie auch unspezifischen Symptomatik.
Fieber, Schüttelfrost und Myalgien sind neben Husten, Dyspnoe und Hypoxämie häufige
Zeichen. Im klinischen Alltag ist die Diagnosestellung dadurch erschwert, dass der
Bezug zur auslösenden Exposition durch die Latenzperiode nicht erkannt werden kann.
Fallbeispiel: 57-jähriger Mann mit akut auftretendem Fieber sowie Husten, Dyspnoe und respiratorischer
Partialinsuffizienz. Leukozytose, CRP leicht erhöht, röntgenologisch kein pneumonisches
Infiltrat. Funktionell restriktive Ventilationsstörung mit eingeschränkter Diffusionskapazität.
Unter Annahme einer bronchialen Infektion Einleitung einer Antibiotikatherapie. Im
Verlauf vollständige Genesung. Nach zwei Monate erfolgte eine weitere Aufnahme unter
der gleichen Symptomatik und Befundkonstellation. Sechs Tage später erbrachte die
Bronchoskopie neben einer gering ausgeprägten alveolar-septalen Fibrose eine lymphozytäre
Alveolitis. Nur eine Woche nach Entlassung kam es bereits zur Wiederaufnahme. Die
umgehend durchgeführte BAL zeigte jetzt eine granulozytäre Alveolitis. In einer erneuten
intensiven Anamneseerhebung berichtete der Patient über einen Zimmerspringbrunnen
in seinem Wohnzimmert (Betrieb nur bei Besuch der Enkel). Im ELISA Nachweis spezifischer
IgG gegen eine Befeuchterwassermischung. Diskussion: Die Diagnosestellung EAA ist dann schwierig, wenn kein sicherer Bezug zwischen der
auslösenden Exposition und der unspezifischen Symptomatik geknüpft werden kann. Der
detaillierten Anamneseerhebung der Lebensumstände kommt hier eine zentrale Rolle zu.