In verschiedenen Publikationen wurde beschrieben, dass partielle Obstruktionen der oberen Atemwege während des Schlafes, sogenannte Flusslimitationen (FL), zu einer Abflachung oder Einkerbung der inspiratorischen Atemflusskontur führen. Aus einer gemessenen Atemflusskontur auf das Auftreten oder gar den Schweregrad einer FL zu schließen, ist bislang jedoch weder zuverlässig, noch standardisiert möglich. Daher werden diese respiratorischen Ereignisse in der klinischen Praxis in der Regel erst berücksichtigt, wenn sie durch deutliche Volumenreduktion zu einer Hypopnoe führen, obwohl gezeigt wurde, dass auch FL alleine Entsättigungen und Arousals hervorrufen können. In dieser Arbeit wird ein standardisiertes mathematisches Verfahren zur Bewertung der Flusskontur vorgestellt und dessen Potenzial untersucht, relevante FL zu detektieren. Das Verfahren benötigt keine Annahmen über eine Normalatemkontur, welche mittels Stützstellen mit der gemessenen Kontur verglichen wird. Stattdessen wir die gemessene Atemkontur (Insp_akt) in eine korrigierte Kontur (Insp_korr) umgewandelt, in dem die konvexen Kurvenverlaufsanteile elimiert werden. Die prozentuale Flächendifferenz von Insp_korr und Insp_akt ist ein Maß für die Stärke der FL eines einzelnen Atemzuges. Zur Untersuchung der Aussagekraft dieses Flatteningmaßes wurden die Ergebnisse atemzugbasiert mit der Reduktion des Atemvolumens sowie ereignisbasiert mit dem Auftreten von Entsättigungen und Arousals korreliert. Das Kollektiv bestand aus Aufzeichnungen von Schlaflaborpatienten während Diagnose (Atemfluss erfasst mit SOMNOcheck2 und Nasenbrille) und unter Therapie (Atemfluss erfasst mit SOMNOsmart2). Die Ergebnisse zeigen die therapeutische Relevanz der Erfassung von FL. Wichtig ist dabei ein Atemflusssignal mit guter Qualität, sowie ein validiertes und gegenüber Artefakten robustes Auswerteverfahren.