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DOI: 10.1055/s-2006-933861
Diagnostische Wertigkeit von natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) in der Bronchoalveolären Lavage (BAL)
NK-Zellen gehören zu den Effektorzellen des angeborenen Immunsystems. Sie zerstören Zielzellen auch schon beim ersten Kontakt mit dem Antigen. Da besonders in der Lunge fortwährend fremde Mikroorganismen aufgenommen und bekämpft werden müssen, spielen sie bei der lokalen Immunantwort gegen inhalierte Antigene möglicherweise eine entscheidende Rolle. Daher wird in der vorliegenden Arbeit der Anteil der NK-Zellen an der Gesamtzellzahl in der BAL bei verschiedenen pneumologischen Krankheitsbildern mittels Durchflusszytometrie untersucht.Der prozentuale Anteil der NK-Zellen wurde in der Lymphozytendifferenzierung mittels des Oberflächenantigens CD56 quantitativ erfasst. Es wurden insgesamt 118 Patienten untersucht. Davon hatten 27 Patienten ein Bronchialkarzinom, 14 Sarkoidose, 13 Tuberkulose, 57 sonstige pneumologische Krankheiten und 7 keine Lungenerkrankung. Der Mittelwert (Median) an NK-Zellen innerhalb der Lymphozyten der BAL war beim Bronchialkarzinom 16% (11%), bei der Sarkoidose 30% (27%), bei der Tuberkulose 18% (14%), bei den sonstigen 13% (9%) und bei den Lungengesunden 8% (2%). Die Unterschiede in der Anzahl der NK-Zellen zwischen Patienten mit Bronchialkarzinom, Sarkoidose und Tuberkulose waren signifikant (p=0,009, Kruskal-Wallis-Test). In allen Patientenkohorten war die Anzahl der NK-Zellen im Vergleich zu den Lungengesunden signifikant erhöht. Das Ergebnis deutet daraufhin, dass der Anteil der NK-Zellen an der Gesamtzellzahl in der BAL Hinweise für die zugrunde liegende Lungenerkrankung liefern und von differenzialdiagnostischer Bedeutung sein könnte.