Pneumologie 2006; 60 - P245
DOI: 10.1055/s-2006-933819

MHCI-unabhängige Schädigung respiratorischer Epithelzellen in einem Zellkulturmodell der Graft versus Host Reaktion

K Krätzel 1, G Eissner 2, E Holler 2, M Pfeifer 1, C Schulz 1
  • 1Uniklinikum Regensburg, Innere Medizin II
  • 2Uniklinikum Regensburg, Abteilung für Hämatologie/Onkologie

Pulmonale Komplikationen stellen weiterhin eine der Hauptursachen für Morbidität und Mortalität nach allogener Knochenmark und Stammzelltransplantation (KMT) dar. Erste Ergebnisse an respiratorischen Epithelzellen weisen darauf hin, dass die Lunge selbst ein Target der immunologischen Hauptreaktion, der Graft versus Host Disease (GvHD), nach allogener KMT darstellt. Ziel ist es, die verantwortliche Effektorpopulation für die Schädigung respiratorischer Epithelzellen genauer zu charakterisieren.Aus PBMC wurden mithilfe magnetischer Beads CD8+ T-Zellen isoliert. Nach sieben Tagen Aktivierung in IL2-Medium (100U/ml) mit bzw. ohne bestrahlte Epithelzellen (BEAS-2B und A549) wurde die Expression der Aktivierungsmarker CD25, CD30, CD69 und CD71 sowie von CD4, CD8 und CD16/56 auf der Oberfläche der zytotoxischen T-Zellen mittels FACS untersucht und deren lytische Aktivität gegen verschiedene Targets im Zytotoxizitätsassay gemessen. Es handelt sich bei den BEAS-2B-stimulierten Effektoren überwiegend um aktivierte, CD8+ CD16/56- T-Zellen, die eine deutliche, spezifische lytische Aktivität gegen die bronchialen BEAS-2B aufweisen. Dennoch ist die experimentell nachgewiesene Alloreaktion nicht Ausdruck einer MHC I restringierten Immunantwort, wie Blockierungsexperimente eindeutig belegen und MHCI-negative Kontrollzellen können in geringem, aber unterschiedlichem Ausmaß ebenso lysiert werden. Nach einer Woche Kultur ohne Stimulatorzellen ist die lytische Aktivität der zytotoxischen T-Zellen reduziert, Kokultur mit alveolären A549 hat einen inhibitorischen Effekt auf die Aktivität der Effektoren. Bronchiale Epithelzellen stellen ein spezifisches allogenes Target für zytotoxische Zellen dar. Deren zytotoxische Aktivität scheint aber nicht wie bei klassischen CD8+ T-Zellen durch MHCI vermittelt zu sein, die Effektorpopulation muss genauer charakterisiert werden.