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DOI: 10.1055/s-2006-933809
Evaluation der Lebensqualität vor und nach der ambulaten Schulung für Patienten mit COPD (COBRA)
Einleitung: Die chronisch obstruktive Bronchitis mit und ohne Lungenemphysem (COPD) ist eine Volkskrankheit mit steigender Prävalenz. Neben dem körperlichen Training etabliert sich zunehmend die Patientenschulung als wichtiges Element der nichtmedikamentösen Therapie. Unter anderem konnte mit dem strukturierten ambulanten Schulungsprogramm COBRA eine Reduktion der Morbidität nachgewiesen werden. In der vorliegenden Arbeit wurde die Änderung der Lebensqualität durch COBRA evaluiert. Material und Methoden: Insgesamt nahmen 93 Patienten im Alter zwischen 47 und 75 Jahren mit der Diagnose COPD (30<FEV1<80%Soll) an der Studie teil. Die Patienten wurden in eine Schulungs- (n=50) und eine Kontrollgruppe (n=43) eingeteilt. Die Schulungsgruppe nahm am ambulanten Schulungsprogramm COBRA (4×2 Stunden) teil, die medikamentös gleich behandelte Kontrollgruppe erhielt ein Sham-Training. Die Evaluation der Lebensqualität erfolgte zu den Zeitpunkten 6 Monate vor der Schulung und 6 Monate nach der Schulung mit dem St. George Respiratory Questionnaire. Ergebnisse: Der Gesamtscore des St. Geroge Respiratoy Questionnaire konnte in der Schulungsgruppe signifikant von initial 45,3±9,4 nach 6 Monaten auf 40,4±10,4 gesenkt werden (p<0,001). In der Kontrollgruppe zeigte sich hingegen keine signifikante Änderung (initial 44,6±8,8 nach 6 Monaten 43,8±9,5; n.s.). Eine deutliche Verbesserung fand sich bei der Auswertung der Subgruppe „Aktivität“. Hier konnte der initiale Score in der Schulungsgruppe von 70,8±7,6 auf 62,5±8,5 nach 6 Monaten gesenkt werden (p<0,001). Bei der Kontrollgruppe blieb der Aufnahmescore von anfänglich 69,9 nahezu konstant. Diskussion: Neben einer Reduktion der Morbidität kann nach Analyse der Kenngrößen der Lebensqualität festgestellt werden, dass durch das strukturierte ambulante Schulungsprogramm für Patienten mit chronisch obstruktiver Bronchitis (COBRA) eine signifikante Besserung der Lebensqualität zu erzielen ist. Dies ist sicherlich zum einen der verbesserten Selbstkontrolle der Erkrankung, mit einer daraus resultierenden optimierten medikamentösen Therapie zuzuschreiben, zum anderen scheint die Vermittlung nicht medikamentöser Maßnahmen im Rahmen der Schulung eine Rolle zu spielen. Wie lange diese Effekte anhalten und in welchem Ausmaß Nachuntersuchungen durchzuführen sind, wird gegenwärtig untersucht.