Pneumologie 2006; 60 - V193
DOI: 10.1055/s-2006-933788

Videoassistierte (VATS) pulmonale Lobektomie bei Bronchialcarcinom- Operative Technik und Taktik zur Unterlappenresektion

H Shekarriz 1, J Nolde 2, P Kujath 2
  • 1Klinik für Allgemein-, Visceral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
  • 2Universitätsklinikum S-H, Campus Lübeck

Einleitung: Die Thorakotomie als Standardzugang zur Durchführung einer Lobektomie geht durch die große Inzision sowie die Retraktion der Thoraxwand mit einem großem Trauma für die Patienten einher. Die physiologischen und metabolischen Reaktionen des Organismus sind häufig die Ursache weiterer Komplikationen wie Atelektase, Pneumonie, tiefe Venenthrombose etc. Die videoassistierte Thoraxchirurgie (VATS) ist eine minimal-invasive Technik, die sich mittlerweile bei vielen Indikationen als Verfahren der Wahl durchsetzen konnte. Material und Methoden: Wir berichten über unsere Technik zur anatomischen unteren Lobektomie bei Patienten mit Bronchialcarcinom im Stadium I. 12 männliche und 4 weibliche Patienten mit einem mittleren Alter von 67,2 Jahren mit peripherem nicht-kleinzelligem Bronchialcarcinom des rechtseitigen Unterlappens im Stadium I der Erkrankung wurden einer VATS-Lobektomie. Die postoperative Phase wurde hinsichtlich der Schmerzsymptomatik, Rekonvaleszenzdauer, Mobilisation und eventuelle Komplikationen evaluiert. Ergebnisse: Alle Lobektomie waren erfolgreich. Es fanden 2 Konversionen zur offenen Methode statt. Es gab keine perioperative Letalität. Es wurde kein persistierender Pneumothorax beobachtet. Die Schmerztherapie wurde bei allen Patienten zw. 3. und 6. Postoperativen Tag abgesetzt. Die Mobilisation konnte bereits 6–9 Stunden postoperativ problemlos durchgeführt werden. Die Patienten konnten im Durchschnitt nach 6,8 Tagen entlassen werden. Schlussfolgerung: Videoassistierte Lobektomie ist eine schonende minimal-invasive Technik, die bei ausgewählten Patienten im Stadium I des nicht-kleinzelligen Bronchialcarcinoms erhebliche Vorteile hinsichtlich der postoperativen Rekonvaleszenz bietet. Die Anwendung dieser Technik sollte jedoch zur Zeit auf ausgewählte Patienten und erfahrene Operateure beschränkt bleiben.