ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2006; 115(3): 111
DOI: 10.1055/s-2006-933663
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3. dental days im Februar 2006 in Leipzig - Vielfältiges Themenspektrum bei gemeinsamer Fortbildung von VOCO und BEGO

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Publication Date:
11 December 2006 (online)

 

Dr. Christian Plath

Prof. Dr. Dr. Kai-Olaf Henkel

PD Dr. Dieter Pahncke

Leipzig zeigte sich in diesem Februar nicht gerade von seiner schönsten Seite: Es schneite, und die vielen Baustellen taten ihr Übriges, um den Fußweg vom Bahnhof zum Hotel zu erschweren. Aber die Teilnehmer der dental days kamen schließlich nicht zum Sightseeing, sondern zur Fortbildung: Zum 3. Mal veranstalteten VOCO und BEGO gemeinsam die "Fortbildung der Extraklasse". Nach dem erfolgreichen Start in Düsseldorf und Timmendorfer Strand nun also Leipzig. Die dental days stehen unter keinem ausgewählten Motto. Das Programm ist ausgerichtet auf aktuelle Themen in der Zahnmedizin, präsentiert von namhaften Referenten aus Forschung und Praxis. So standen diesmal Beiträge zur Rekonstruktion endodontisch behandelter Zähne, zu Möglichkeiten und Grenzen der Kompositversorgung sowie zu Knochenaufbaumaterialien, zur Implantologie und, ganz aktuell, zum Werberecht im Fokus.

PD Dr. Dieter Pahncke, Rostock, wies zu Beginn der Veranstaltung hin auf die Bedeutung des absolut dichten Verschlusses nach Wurzelkanalbehandlungen durch eine adhäsive Füllung oder, im Bedarfsfall, mit einem Stift, und zwar möglichst in einer Sitzung. Die Reinfektion des Kanals durch insuffiziente Abschlussfüllungen ist der Hauptgrund für den Misserfolg einer endodontischen Behandlung. Der Frakturschutz des Zahns ist ein weiterer Aspekt bei der Wurzelkanalbehandlung. Durch die Adhäsivtechnik ist dies erheblich erleichtert worden. Eindringlich wies Pahncke in diesem Zusammenhang noch einmal auf die korrekte Anwendung der Säure-Ätz-Technik hin. Es besteht die Gefahr, dass sich im Praxisalltag Nachlässigkeiten im Umgang mit den Zeiten für Ätzen/Spülen oder eine falsche Anwendung der Adhäsive einschleichen und damit den Erfolg der Restauration gefährden. Stiftaufbauten sind nur noch in wenigen Ausnahmen wirklich indiziert.

Naturwissenschaftliche Aspekte zu modernen Kompositen stellte Dr. Christian Plath, wissenschaftlicher Service VOCO, dar. Er führte aus, dass die Nanotechnologie per se noch kein Garant für ein gutes Füllungskomposit ist. Der Einsatz isolierter Nanopartikel in den Zwischenräumen der Mikrofüller wie bei dem Nano-Hybridkomposit Grandio (VOCO) dagegen würde die physikalischen und klinischen Ergebnisse deutlich verbessern. Weitere praktische Hinweise zur Indikation und Verarbeitung der Komposite (PD Dr. Bernd Sigusch, Jena ; Dr. Jan E. Schulz-Walz, Hamburg) ergänzten den Schwerpunkt Zahnerhaltung.

Sehr interessant war der Beitrag von Prof. Dr. Dr. Kai-Olaf Henkel, BW-Krankenhaus Hamburg, zu den klinischen Einsatzmöglichkeiten des neuen synthetischen Hydroxylapatit-Knochenaufbaumaterials NanoBone (BEGO). Alle bisher angebotenen synthetischen Materialen auf Hydroxylapatit (HA)- und b-Trikalziumphosphate (TCP)-Basis werden im Sinterverfahren bei 1100-1500 °C produziert. NanoBone auf Kalziumphosphatbasis mit Siliziumoxid (SiO2) wird dagegen im Sol-Gel-Verfahren bei 200 °C hergestellt. Ausführlich berichtete Henkel über die histologischen und klinischen Aspekte, die sich durch die neuartigen Materialeigenschaften des Produkts ergeben.

Beiträge zur Problematik der Angebotsvielfalt implantologischer Systeme sowie aktuelle Fälle zur Rechtsprechung im Werberecht rundeten das vielfältige Spektrum der Veranstaltung ab.

Gi/ZWR

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